Ursache und Sanierungsmaßnahmen

Der erste Verdacht, die erhöhte PFT-Konzentration würde durch Industriebetriebe oder Kläranlagen verursacht, bestätigte sich nicht. Vielmehr ergaben die umfangreichen Untersuchungen und Recherchen, dass die Gewässer durch die Düngung landwirtschaftlicher Flächen mit "Bioabfallgemischen" verschmutzt wurden und werden, indem bei Niederschlägen PFT aus den Böden ausgewaschen wird und so in die Oberflächengewässer gelangt. Die noch vorgefundenen „Bioabfallgemische“ wiesen eine deutliche Belastung mit PFT auf. Eine weitere Aufbringung des Materials wurde daher umgehend gestoppt.

Gegen den Erzeuger des "Bioabfallgemisches" wurden zwischenzeitlich staatsanwaltliche Ermittlungen eingeleitet. Der Hochsauerlandkreis hat eine Ordnungsverfügung gegen die Firma, die das "Bioabfallgemisch" vermarktet und aufgetragen hat, erlassen. Das Unternehmen wurde aufgefordert, umgehend die Sanierung der mit PFT am höchsten belasteten Grundstücke in Brilon-Scharfenberg zu veranlassen. Neben anderen Betroffenen hat der Ruhrverband Strafantrag gegen Unbekannt gestellt und entsprechende Schadensersatzforderungen geltend gemacht.

Im Sinne eines nachhaltigen Umwelt- und Gewässerschutzes muss die konkrete Ursache der PFT-Einträge bekämpft werden. Zuständig hierfür sind die entsprechenden staatlichen Behörden, die bereits erforderliche Maßnahmen zur Sanierung der belasteten Flächen veranlasst haben.

Nach Prüfung verschiedener Sanierungsvarianten hat sich der Hochsauerlandkreis als zuständige Bodenschutzbehörde für ein Drainagesystem mit anschließender Behandlung des verunreinigten Grundwassers in einer Aktivkohlefilteranlage entschieden. Die Sanierungsmaßnahme begann im Dezember 2006. Eine mobile Aktivkohleanlage ist am 23. Januar 2007 in Betrieb gegangen und die endgültige stationäre Anlage wurde am 15.5.2007 in Betrieb genommen. Es ist davon auszugehen, dass der Betrieb dieser Anlage über viele Jahre zu erfolgen hat, bis von dieser Fläche keine Gefährdung für die Oberflächengewässer ausgeht.