Forschung und Entwicklung nicht als Selbstzweck
Planung, Finanzierung, Genehmigung, Bau, Betrieb und Monitoring der Anlagen des Ruhrverbands, Flussgebietsmanagement und Unternehmenssteuerung stellen hohe Anforderungen an das Fachwissen der MitarbeiterInnen. Hier immer auf der Höhe der Zeit zu sein, ist eine unternehmerische Notwendigkeit aber auch anspruchsvolle Herausforderung, da sich das spezifische Wissen ständig weiterentwickelt. Dabei ist es nicht das erste Ziel, eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durchzuführen, sondern Verfahren, Prozesse und Methoden ständig zu verbessern bzw. neu zu etablieren, um sie effizienter und zielführender zu gestalten. Neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft, Entwicklungen und Erfahrungen in der Fachwelt, die an anderer Stelle gemacht wurden, helfen, die eigenen Fragen zielgerichtet anzugehen, optimierte Lösungen zu finden und einzusetzen (Wissenstransfer).
Aus der tiefen fachlichen Befassung in der praktischen Umsetzung entstehen auch Ansätze und Ideen, deren Verfolgung lohnenswert erscheint, um sie weiter zu entwickeln. Dabei sind die Ideen der eigenen MitarbeiterInnen oftmals nicht nur höchst kreativ und innovativ (Ideenmanagement). Sie sind aufgrund der Nähe zu den Fragestellungen und Rahmenbedingungen in der Regel auch zielgenau auf eine umsetzungsfähige und -reife Lösung ausgerichtet. Die Ideen, Vorschläge, Lösungsansätze und Strategien einzuspeisen in die Fachdiskussionen, sie gemeinsam mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Praxispartnern zu einer nutzbaren Anwendungsreife zu führen, sie gegebenenfalls auf Betriebsanlagen versuchsweise oder pilotmäßig einzusetzen und zu untersuchen, ist ein wesentlicher Beitrag zum Fortschritt im Bereich der Wasserwirtschaft und damit der eigenen Arbeiten. Dabei können in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen oftmals öffentliche Fördergelder für diese Entwicklungsarbeiten eingeworben werden. Forschung und Entwicklung beim Ruhrverband, die speziell im ingenieur- und naturwissenschaftlichen Kerngeschäft stattfindet, ist daher keine Grundlagenforschung, sondern immer auf konkrete Anwendungsfälle bezogen. Sowohl Forschungseinrichtungen als auch Forschungsmittelgeber suchen dabei häufig den Kontakt, um Ergebnisse mit hohem Praxisbezug und breiter Anwendungsreife zu generieren. Die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen bietet neben der Befassung mit den Forschungsfragen auch ein breites Netzwerk zur Adressierung fachlicher Fragen und Probleme, aber auch zur Rekrutierung von Nachwuchskräften.
Der Ruhrverband richtet seine Aktivitäten durch ein zentrales Innovationsmanagement möglichst zielgenau auf diese Ansprüche und auf seine Unternehmensziele aus. Entscheidendes Element ist dabei ein breites und funktionierendes, internes und externes Netzwerk. Es gilt, die relevanten Fragestellungen zu identifizieren und geeignete Strukturen zu etablieren, um schließlich Verbesserungen effizient umzusetzen. Dabei stehen die Kernaufgaben des Ruhrverbands stets im Mittelpunkt der Aktivitäten.