Ennepetalsperre

Die nach Entwürfen von Prof. Otto Intze erbaute Bruchsteinmauer der Ennepetalsperre hat eine Höhe von rund 51 Metern bei einer Kronenlänge von 320 Metern und einer Kronenbreite von 4,5 Metern. Die Staumauer wurde 1909 bis 1912, schon kurz nach dem Bau, um etwa zehn Meter erhöht.

Hauptzufluss der Talsperre ist die Ennepe. Diese mündet in Hagen in die Volme und vier Kilometer weiter in die Ruhr. Zur Ennepetalsperre gehören das Vorbecken Osenberg und sechs Seitenbecken. Das Vorbecken und zwei Seitenbecken bei Altenfeld und Altena wurden 2008 bis 2009 ausgebaggert, da sie durch Sedimentablagerungen über die Jahre bis auf weniger als 60 Prozent ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft waren.

Die Staumauer wurde 1997 instandgesetzt. Dabei wurde mit einer Tunnelbohrmaschine ein Kontrollgang durch das Fundament der Sperrmauer aufgefahren. Die untere Hälfte seines Querschnitts liegt hierbei im gewachsenen Fels, auf dem die Mauer steht, und die andere Hälfte liegt in der Mauer. Dies erforderte großen technischen Aufwand, da der Kontrollgang sowohl der Wölbung der Mauer als auch dem Profil des Tals folgen musste, um immer entlang der Nahtstelle von Mauer und Untergrund zu verlaufen. Die Aufgabe des Kontrollgangs ist die Ableitung von Sickerwasser, das zwischen Mauer und Felsen sowie in die Mauer selbst eintrat. Auf diese Weise soll der Sohlenwasserdruck der Sperrmauer verringert werden.

Nach der Instandsetzung wurde die Krone für den zuvor erlaubten Straßenverkehr gesperrt.

Die Ennepetalsperre wird zur Trinkwassergewinnung genutzt. Die AVU Gevelsberg entnimmt als Rechtsnachfolger der früheren Wasserversorgung des Kreises Schwelm gegenwärtig neun Millionen Kubikmeter Rohwasser pro Jahr aus der Talsperre.

Seit Anfang 2006 ist an der Ennepetalsperre außerdem eine Wasserkraftanlage installiert. Die vorhandene Durchströmturbine hat ein Schluckvermögen von maximal 1,4 Kubikmetern pro Sekunde. Die mittlere Jahreserzeugung beträgt 1,5 Millionen Kilowattstunden, die in das Stromnetz eingespeist werden. Betreiber der Wasserkraftanlage ist die Lister-Lenne-Kraftwerke GmbH in Olpe, eine 100-prozentige Tochter des Ruhrverbands.