Weltwassertag 2024 – „Wasser für Frieden“

Ruhrverband engagiert sich in Sambia für eine faire und nachhaltige Wassernutzung

In Chipata müssen zahlreiche Menschen ihr Trinkwasser von Wasser-Kiosken beziehen, da sie keinen eigenen Wasseranschluss haben.

Der Ruhrverband unterstützt Eastern Water and Sanitation Co Ltd (hier: Überlauf aus einem Trinkwasserreservoir) bei der Weiterentwicklung ihrer wasserwirtschaftlichen Infrastruktur.

Inga Hölscher und Stefan Hörter koordinieren den deutsch-sambischen Erfahrungsaustausch für den Ruhrverband (v. l. n. r. Stefan Hörter, Ruhrverband; Collins Kayeye, Eastern Water and Sanitation Co Ltd; Inga Hölscher, Ruhrverband und Catherine Zulu, Eastern Water and Sanitation Co Ltd).

Am Freitag (22. März) wird der Weltwassertag unter dem Motto „Wasser für Frieden“ („Leveraging Water for Peace") gefeiert. Wasser ist eine wertvolle Ressource. Sie sichert Wohlstand und Frieden. Wenn Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, können Konflikte zwischen Ländern entstehen. Zunehmende Wetterextreme mit Dürren, Überschwemmungen oder Stürmen verschärfen die Situation. Wir können die Harmonie zwischen Gemeinschaften und Ländern fördern, indem wir uns gemeinsam für eine faire und nachhaltige Nutzung von Wasser einsetzen – von den Konventionen der Vereinten Nationen auf internationaler Ebene bis hin zu Maßnahmen auf lokaler Ebene.

Wasser ist für den Ruhrverband seit über 100 Jahren keine übliche Handelsware, sondern ein hohes Gut, welches über Generationen hinweg geschützt und verteidigt werden muss. Aus diesem Grund setzt sich der Verband nicht nur im Ruhreinzugsgebiet für die Wasserversorgung und -qualität ein, sondern ist auch im Ausland aktiv. Seit Anfang März 2024 ist der Ruhrverband Kooperationspartner des sambischen Wasserwirtschaftsunternehmens Eastern Water and Sanitation Co Ltd (EWSC). In der Provinzhauptstadt Chipata hat vom 11. März bis 15. März 2024 erstmals ein Erfahrungsaustausch stattgefunden. Inga Hölscher und Stefan Hörter koordinieren das Projekt für den Ruhrverband und haben sich in Afrika ein Bild von der wasserwirtschaftlichen Situation gemacht:

„Die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser ist in Sambia immer noch keine Selbstverständlichkeit“, haben sie als Erkenntnis mitgebracht. „Ein erheblicher Teil der Bevölkerung hat keinen direkten Zugang zu Trinkwasser. Daher gibt es in Chipata sogenannte Wasser-Kioske. Zahlreiche Menschen beziehen hier ihr Wasser, da sie keinen eigenen Wasseranschluss haben. Darüber hinaus wird Wasser für die Energiegewinnung, die Landwirtschaft, den Bergbau sowie Industrie und Gewerbe benötigt und ist somit auch für die wirtschaftliche Entwicklung relevant.“

Insbesondere in den ländlichen Regionen lebt ein Großteil der Bevölkerung in Armut und hat nur eingeschränkten Zugang zu sanitären Anlagen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert das sambische Wasserministerium und die kommunalen Wassergesellschaften, um diese Defizite zu beheben. Angeboten werden zum Beispiel Trainings und Beratungen oder Betreiberpartnerschaften mit deutschen Wasserbetrieben für eine bessere internationale Vernetzung.

Ziel der Partnerschaft zwischen Ruhrverband und Eastern Water and Sanitation Co Ltd ist ein anhaltender Wissenstransfer zu den Themen wasserwirtschaftliche Infrastruktur, Wasserentnahme und -aufbereitung sowie Abwasserbehandlung. Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels liegt der Fokus der Zusammenarbeit darauf, das nachhaltige Management der Wasserressourcen in Sambia zu verbessern. Im Rahmen des Projekts sensibilisiert der Ruhrverband die sambischen Projektbeteiligten für einen sparsamen und effizienten Umgang mit Wasser und unterstützt sie bei der Weiterentwicklung ihrer Wasserinfrastruktur. Ein Gegenbesuch in Deutschland, um die wasserwirtschaftlichen Anlagen des Ruhrverbands kennenzulernen und den Erfahrungsaustausch weiter voranzutreiben, ist bereits für Ende Juni terminiert.

Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Als weitere deutsche Partnerunternehmen sind die Energieversorgung Dormagen und die Technischen Betriebe Dormagen an dem Projekt beteiligt.

Die Auswirkungen des Klimawandels werden weiter zunehmen. Daher ist es innerhalb und zwischen den Ländern notwendig, sich für den Schutz und die Erhaltung der Ressource Wasser zusammenzuschließen. Ob Gesundheit und Wohlstand, Nahrungs- und Energieversorgung, wirtschaftliche Produktivität oder der Bestand von Ökosystemen – alle sind von einem gut funktionierenden und gerecht verwalteten Wasserkreislauf abhängig. Nur so kann das diesjährige Motto des Weltwassertages „Wasser für Frieden“ Wirkung entfalten.

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