Starkregen: Wenn aus Bächen reißende Flüsse werden

Ruhrverband warnt: Unterführungen nicht als Schutz geeignet

Die heftigen Niederschläge der letzten Tage in Baden-Württemberg, Bayern und auch hier in Nordrhein-Westfalen zeigen, wie schnell sich vermeintlich kleine Bäche in Fluten verwandeln können. Bei einem Starkregen fällt innerhalb weniger Minuten oder Stunden die Niederschlagsmenge eines durchschnittlichen Monats. Diese Wassermengen können weder vom Boden absorbiert noch von der Kanalisation aufgenommen werden. Die Folge sind
großflächige Überschwemmungen.

Im 4.500 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet des Ruhrverbands sind die Pegelstände in den letzten Tagen zwar leicht angestiegen, bislang kam es aber noch nicht zu kritischen Hochwassersituationen. Allerdings besteht bei der derzeitigen Großwetterlage durchaus die Gefahr, dass sich eines der mehr als 1.700 kleineren Gewässer im Ruhreinzugsgebiet durch ein örtliches Starkregenereignis schlagartig in einen reißenden Fluss verwandelt.

Aus Sicherheitsgründen empfiehlt der Ruhrverband daher, einige wichtige Hinweise zu beachten:

  • Verlässliche Vorhersagen, wo ein Starkregenereignis eintreten wird, sind schwierig zutreffen. Oft könne nur mit wenigen Minuten Vorlauf prognostiziert werden, wo genau innerhalb kürzester Zeit große Niederschlagsmengen fallen werden. Die aktuelle Wettersituation sollte daher im Auge behalten werden, etwa über das Internet, Wetter-Apps oder andere Medien.
  • Der Aufenthalt an oder gar in Gewässern, auch wenn diese harmlos erscheinen mögen, ist bei starkem Regen auf jeden Fall zu vermeiden. Selbst in kleinen Bächen kann eine plötzliche Flutwelle auftreten, die alles mitreißt, was ihr im Weg steht. Auf gar keinen Fall sollte in Unterführungen, Tunneln oder verrohrten Wasserläufen Schutz vor dem Regen gesucht werden. Es droht Lebensgefahr!

  • Wer mit dem PKW unterwegs ist, für den gilt ebenfalls: Raus aus der Gefahrenzone! So schnell wie möglich rechts ranfahren, ehe die schlechte Sicht ein Weiterkommenunmöglich macht. Es empfiehlt sich übrigens nicht, zum Schutz vor Lackschäden durchHagelschlag in einer Unterführung stehenzubleiben. Auch Autos können – wie erst vor wenigen Tagen in Oberhausen geschehen – bis zum Dach im Wasser versinken.

Der Ruhrverband hält auf der Internetseite www.ruhrverband.de unter dem Menüpunkt „Flüsse und Seen“ /„Talsperrensteuerung“ sowie unter www.talsperrenleitzentrale-ruhr.de aktuelle Infos zu Pegelständen und ein Regenradar für das Ruhreinzugsgebiet bereit.

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