Freitag, 3. Februar: Erneut jahreszeittypische Hochwasserlage im Ruhreinzugsgebiet

Talsperren des Ruhrverbands hielten seit gestern Morgen 8,4 Millionen Kubikmeter zurück

Der Dauerregen der vergangenen Tage hat an mehreren Pegeln im Einzugsgebiet der Ruhr zu einem Überschreiten des Informationswerts 1 und damit zum zweiten Mal in diesem Winter zu einer für die Jahreszeit typischen Hochwasserlage geführt. Insgesamt wurden vom Abend des 1. Februar bis zum heutigen Morgen durchschnittlich 38 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registriert, in einigen Regionen waren es sogar rund 45 Liter. Damit zeigt sich nach dem Januar 2023, in dem der Ruhrverband fast eineinhalb Mal so viel Niederschlag registriert hat wie üblich, auch der neue Monat im Ruhreinzugsgebiet bisher von seiner nassen Seite.

Anders als das letzte Hochwasser vor drei Wochen, bei dem vor allem die Abflüsse an Lenne und Volme deutlich anstiegen und am Hochwassermeldepegel Altena/Lenne der Informationswert 2 überschritten wurde, fällt das aktuelle Ereignis dort wesentlich niedriger aus. An der oberen Ruhr fällt das jetzige Hochwasser hingegen höher aus als Mitte Januar, weil der Regen hier den zuvor gefallenen Schnee zum Schmelzen gebracht hat und der geschmolzene Schnee zusammen mit dem Regen zum Abfluss gekommen ist. Durch Niederschlag und Schneeschmelze flossen den Talsperren der Nordgruppe (Henne-, Möhne- und Sorpetalsperre) in der Nacht zu heute in der Spitze 78,2 Kubikmeter pro Sekunde zu, von denen nur 6,2 Kubikmeter pro Sekunde abgegeben wurden. Mehr als 92 Prozent des zufließenden Wassers hielten die Talsperren der Nordgruppe demnach in der Spitze zurück.

Dadurch konnte der besonders an der Möhne- und der Sorpetalsperre dringend benötigte Aufstau für künftige Niedrigwasserphasen erfolgen, der in diesem Winter bislang nur schleppend vorangegangen war. Mittlerweile verzeichnen alle Talsperren des Ruhrverbands im Vergleich zum langjährigen Mittel leicht überdurchschnittliche Füllstände, sind aber weiterhin mit den vorgesehenen Hochwasserschutz-räumen gut für dieses jahreszeittypische Hochwasserereignis aufgestellt. Insgesamt wurden in den Talsperren des Ruhrverbands von gestern früh bis zum heutigen Freitagmorgen 8,4 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten.

Am Pegel Wetter/Ruhr des Ruhrverbands wurde heute Morgen (3. Februar) um 7.00 Uhr ein Wasserstand von 462 Zentimetern (entsprechend 384 Kubikmetern pro Sekunde) gemessen; der dort geltende Informationswert 1 wurde damit um 52 Zentimeter überschritten.

Die Zuflüsse zu den Talsperren sind leicht rückläufig, nur an der Hennetalsperre stagniert der Zufluss zurzeit. Die Talsperren werden auch weiterhin deutlich weniger Wasser abgeben, als ihnen zufließt. In der unteren Ruhr steigen die Abflüsse nach wie vor leicht an, an der Lenne stagnieren diese und in der Volme sind die Abflüsse rückläufig. Aufgrund der überwiegend trockenen Witterung werden die Abflüsse in den kommenden Tagen weiter zurückgehen.

Ständig aktualisierte Informationen zur Hochwassersituation gibt es im Netz unter
www.tlz-ruhr.de
www.ruhrverband.de/fluesse-seen/talsperrensteuerung/
sowie auf den Seiten des LANUV NRW www.lanuv.nrw.de/umwelt/wasser/hydrologische-berichte

 

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