Industrieberatung beim Ruhrverband: Kompetenz mit Tradition

Das Einzugsgebiet des Ruhrverbands ist geprägt durch industrielle und gewerbliche Unternehmen, die mit ihren Produktionsabwässern den Zulauf vieler Kläranlagen beeinflussen. Vor diesem Hintergrund unterstützen bereits seit den 1960er Jahren Industrieberater des Ruhrverbandes die Errichtung und den Betrieb von chemisch-physikalischen Abwasservorbehandlungen bei den Industrieunternehmen. Heute werden neben Fragen zur weitergehenden Industrieabwassertechnik und zu umfangreichen Genehmigungsverfahren immer wieder auch aktuelle Themen wie Mikroverunreinigungen durch Produktionsabwässer thematisiert.

Hierbei wird deutlich, dass es zum Schutz des Gewässers um ein gemeinsames Anliegen geht: Das unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten aufeinander abgestimmte Zusammenspiel der innerbetrieblichen Vorbehandlung des Abwassers und der biologischen Endreinigung durch die Anlagen des Ruhrverbandes. Um diese Prozesse optimal aufeinander abzustimmen, ist aber zwingend notwendig, auf fachlicher Ebene in den Dialog einzusteigen. Eine frühe Einbindung des Ruhrverbandes im Genehmigungsprozess kann Fehlplanungen verhindern und das gemeinsame Ziel - sauberes Wasser - wirtschaftlich sicherstellen.

Ein partnerschaftlicher Umgang miteinander ist uns besonders wichtig. Hierzu ist es aus unserer Sicht unverzichtbar, einen persönlichen Kontakt zwischen den Abwasserverantwortlichen der Betriebe und unseren Mitarbeitern der Industrieberatung zu pflegen. Ebenfalls sind wir bei vorkommenden Problemen mit der Abwasservorbehandlung und auch bei Störfällen kompetenter Ansprechpartner, dem es dann um das Verhindern eines gewässerökologischen Schadens geht. Die Industriebetriebe profitieren von Hinweisen, die zu effizienteren Prozessen führen und der Ruhrverband profitiert von der Verringerung oder der gänzlichen Vermeidung von Problemstoffen. Es kommt also idealerweise auf beiden Seiten zu positivem Nutzen.

Mikroverunreinigungen werden für den Ruhrverband genauso wie für viele Industrieunternehmen ein wichtiges Thema der nächsten Jahre sein. Perfluorierte Chemikalien, Sulfolan oder Benzotriazole sind nur einige Beispiele für Problemstoffe in der aquatischen Umwelt. Der Ruhrverband kann aufgrund seiner Erkenntnisse und Erfahrungen zum Thema Mikroverunreinigungen die Industriebetriebe unterstützen. Am Beispiel der Verbindung Tetraoxaspiro(5,5)-undecan (TOSU) lässt sich eindrucksvoll nachweisen, dass durch die Maßnahmen an der „Anfallstelle“ die Konzentrationen in der Ruhr nicht mehr auffällig sind.