Planung, Bau, Betrieb
Der Ruhrverband plant, baut, finanziert und betreibt zur Erfüllung seiner Aufgaben mehr als 800 wasserwirtschaftliche Anlagen (Talsperren, Kläranlagen, Stauseen, Regenbecken, Pumpwerke, Wasserkraftwerke, Entsorgungsanlagen) aus einer Hand. Die Besonderheit besteht darin, dass der Ruhrverband nicht nur die Verwaltungs- und Betreiberfunktion ausübt, sondern auch vor allem Planung und Bau im eigenen Hause realisiert. Die an einer Betriebsanlage gewonnenen Erfahrungen können daher direkt für die Weiterentwicklung anderer Anlagen genutzt werden.
In früheren Zeiten war dies oftmals bedingt durch das Fehlen von Wissen außerhalb des Unternehmens - insbesondere im Kläranlagenbereich, wo der Ruhrverband 1927 z. B. die erste vollbiologische Reinigungsanlage in Essen-Rellinghausen errichtete, notwendig. In jüngster Vergangenheit konnten durch dieses Zusammenspiel bei der Abwicklung des Investitionsprogramms für Kläranlagen besonders wichtige wirtschaftliche Erfolge erreicht werden. Der Erfolg zeigt sich auch in den guten Ablaufwerten der Ruhrverbandskläranlagen, der Qualität des Ruhrwassers und einer stets ausreichenden Wasserführung.
Der Bau und Betrieb der abwassertechnischen Anlagen wird beim Ruhrverband in drei dezentralen Regionalbereichen wahrgenommen, um die erforderliche örtliche Nähe gewährleisten zu können. Die Planungsfunktionen in der Verfahrens-, der Maschinen- und der Elektrotechnik sowie die Reststoffbeseitigung und die Entwicklung neuer Verfahrenstechniken werden hingegen in zentralen Organisationseinheiten wahrgenommen, um so den Erfahrungsschatz der unterschiedlichen Regionalbereiche optimal nutzen zu können.
Seit den 1980er-Jahren hat der Ruhrverband auch die Aufgabe der Niederschlagswasserbehandlung übernommen und ist damit noch enger mit den kommunalen Verbandsmitgliedern verzahnt. Hier betreibt der Ruhrverband rund 550 Anlagen. Sie speichern das mit Abwasser vermischte Regenwasser, behandeln es vor und leiten es zum großen Teil nach Abklingen der Regenereignisse zu den Kläranlagen. Diese enge Zusammenarbeit mit den Mitgliedskommunen ist darüber hinaus örtlich so weit gediehen, dass der Ruhrverband auch die Betriebsführung der kommunalen Kanalnetze für einige Kommunen übernommen hat.