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Kernaufgaben des Ruhrverbands sind die Sicherung der Wasserversorgung des Ruhrgebiets und die Reinigung der im Ruhreinzugsgebiet anfallenden Abwässer. Um eine gleichbleibend hohe Qualität seiner Arbeit zu gewährleisten, legt der Ruhrverband strenge Maßstäbe an seine Aufbau- und Ablauforganisation.
Wir legen großen Wert darauf, die Qualitätssicherung in unserem gesamten Einzugsgebiet auf höchstem Niveau zu halten. Dies zeigt sich in unserem umfassenden Engagement in unseren vielseitigen Geschäftsbereichen. Durch regelmäßige Prüfungen und Zertifizierungen stellen wir sicher, dass unsere technischen Anlagen und Prozesse kontinuierlich hohen Standards entsprechen. Dabei achten wir auf nachhaltige Lösungen und fortlaufende Optimierungen, um eine zuverlässige Versorgung und Umweltverträglichkeit zu gewährleisten. Unser Engagement für Qualität spiegelt sich in der stetigen Weiterentwicklung und der Zufriedenheit unserer Mitglieder wider.
Qualitätssiegel für Abwasseranlagen
Seit Juni 2010 ist der Wassergütebereich des Ruhrverbands TSM-zertifiziert. Das Technische Sicherheitsmanagement (TSM), entwickelt von der DWA, prüft systematisch die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die technische Sicherheit.
Bei Audits wurden auch die Mitarbeitenden vor Ort von DWA-ExpertInnen in die Prüfung mit einbezogen. Die Implementierung des TSM dauerte etwa ein Jahr und wurde von einem internen Team aus eigenen Beschäftigten vorbereitet. Überprüft wurden alle Kläranlagen, Regenwasserbehandlungsanlagen, Pumpwerke sowie Abwasserkanäle und -druckrohrleitungen, um einheitliche Standards zu gewährleisten.
Die Zertifizierung bestätigt die Leistungsfähigkeit des Wassergütebereichs des Ruhrverbands, der mit qualifizierten Mitarbeitenden und guter technischer Ausstattung eine sichere und wirtschaftliche Abwasserentsorgung bietet.
Nach der ersten Re-Zertifizierung 2015 folgte 2021 eine erfolgreiche Überprüfung durch die DWA, die belegt, dass das TSM weiterhin fest in der täglichen Arbeit des Ruhrverbands verankert ist. Die nächste Kontrolle steht für 2024 an.
Qualitätssiegel für die Stauanlagen
Im November 2011 erhielt der Ruhrverband als erster Stauanlagenbetreiber in Deutschland die Bestätigung für die erfolgreiche Überprüfung seines Technischen Sicherheitsmanagements (TSM). Diese TSM-Prüfung im Bereich Talsperren und Stauseen war ein Pilotprojekt der Deutschen Vereinigung für Wasser und Abwasser (DWA).
Im Dezember 2016 legte der Ruhrverband erneut als erster Stauanlagenbetreiber in Deutschland die TSM-Wiederholungsprüfung ab, die wieder ohne Einschränkungen bestanden wurde.
Der freiwillige Zertifizierungsprozess bewertet die Struktur und Organisation technischer Prozesse sowie die Qualifikation der Mitarbeitenden. Die externen Gutachter hoben hervor, dass die Vorgaben des DWA-Merkblatts zu „Anforderungen an die Qualifikation und Organisation von Stauanlagenbetreibern“ im Geschäftsbereich des Ruhrverbands nicht nur formal erfüllt, sondern auch inhaltlich überzeugend umgesetzt werden.
Das qualifizierte technische Sicherheitsmanagement ist eine fortlaufende Aufgabe, die eine gleichbleibend hohe Qualität und Versorgungssicherheit garantiert.
Ein systematisches Energiemanagementsystem (EnMS) ist entscheidend für die kontinuierliche Steigerung der Energieeffizienz in Unternehmen. Der Ruhrverband hat sein EnMS gemäß der internationalen ISO-Norm individuell angepasst und ist nach DIN 50001 zertifiziert.
Das EnMS verbessert die Beitragsstabilität und schafft finanzielle Spielräume durch Kostenersparnisse. Es identifiziert Energieeinsparpotenziale, senkt Betriebskosten und optimiert Abläufe, indem es organisatorische und technische Prozesse sowie Verhaltensweisen beeinflusst. Dies führt zu einer Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs und einer kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz.
Das Energiemanagementsystem erfasst systematisch die Energieströme und unterstützt Investitionsentscheidungen zur Energieeffizienz. Es stellt sicher, dass die Verpflichtungen der Energiepolitik eingehalten werden und verbessert die energetische Leistung durch einen strukturierten Ansatz. Das EnMS umfasst alle erforderlichen organisatorischen und informativen Strukturen sowie Hilfsmittel und regelt die Planung, Implementierung, Überwachung, Kontrolle und interne Audits sowie die regelmäßige Überprüfung durch das Management.
Das Kooperationslabor des Ruhrverbands, der Emschergenossenschaft und des Lippeverbands hat den Re-Akkreditierungsprozess gemäß DIN EN ISO/IEC 17025:2018 erfolgreich durchlaufen. Im Juli 2020 stellte die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS), die nationale Akkreditierungsstelle der Bundesrepublik Deutschland, die Urkunde aus, nach der das Kooperationslabor die Kompetenz besitzt, im Fachmodul Wasser physikalische, physikalisch-chemische, chemische Untersuchungen von Wasser (Abwasser, Oberflächenwasser und Grundwasser) durchzuführen.
Der Ruhrverband ist seit 2006 anerkannte Prüfstelle für Durchflussmessungen gemäß der Selbstüberwachungsverordnung kommunal (SüwV-kom NRW). Die Sach- und Fachkunde wurde am 6. Februar 2024 vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen für fünf weitere Jahre bestätigt, was die uneingeschränkte Anwendung aller Messverfahren ermöglicht. Neben Prüfungen an eigenen Kläranlagen führt die Prüfstelle auch Aufträge für externe Kläranlagen durch und bietet Drosselprüfungen sowie Messungen von Pumpenleistungen an.
Ein Qualitätssicherungshandbuch garantiert standardisierte Abläufe und gleichbleibende Prüfqualität. Mobile Prüfgeräte ermöglichen die Untersuchung gängiger Messsysteme in Kläranlagen, darunter Wehre und Durchflussmesser. Die langjährige Erfahrung der Prüfstelle sorgt für eine zuverlässige Überprüfung der Messeinrichtungen. Anfragen zu Prüfaufträgen können per E-Mail an [email protected] gerichtet werden.
Seit 2002 ist der Ruhrverband als Waldbesitzer nach PEFC-Standards zertifiziert. PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) ist ein unabhängiges Kontrollsystem, das die nachhaltige Waldwirtschaft nach nationalen Standards überprüft – quasi ein „Wald-TÜV“ auf globaler Ebene.
Die Zertifizierung basiert auf strengen Richtlinien, die durch unabhängige Organisationen überwacht werden, und stellt sicher, dass das Holz aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.
Das PEFC-Logo dokumentiert das Engagement des Ruhrverbands für den Waldschutz und bestätigt die nachhaltige Bewirtschaftung. Produkte mit dem PEFC-Siegel garantieren, dass die gesamte Herstellungskette – vom Rohstoff bis zum Endprodukt – zertifiziert und kontrolliert ist.
Tradition und Kompetenz
Das Einzugsgebiet des Ruhrverbands ist stark von Industrie und Gewerbe geprägt, deren Produktionsabwässer die Kläranlagen beeinflussen. Seit den 1960er Jahren unterstützt wir industrielle Betriebe bei der Errichtung und dem Betrieb von chemisch-physikalischen Abwasservorbehandlungen. Heute stehen Themen wie moderne Abwassertechnik, Genehmigungsverfahren und Mikroverunreinigungen im Fokus.
Der Schutz der Gewässer erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen der innerbetrieblichen Vorbehandlung und der biologischen Endreinigung durch den Ruhrverband. Eine frühe Einbindung des Ruhrverbands im Genehmigungsprozess hilft, Fehlplanungen zu vermeiden und das Ziel – sauberes Wasser – wirtschaftlich zu erreichen.
Ein partnerschaftlicher Austausch mit den Abwasserverantwortlichen der Betriebe ist uns wichtig. Bei Problemen mit der Abwasservorbehandlung oder Störfällen sind wir ein verlässlicher Ansprechpartner, um gewässerökologische Schäden zu verhindern. Beide Seiten profitieren: Industriebetriebe durch effizientere Prozesse, der Ruhrverband durch die Reduzierung von Problemstoffen.
Mikroverunreinigungen, wie perfluorierte Chemikalien oder Benzotriazole, sind ein wachsendes Thema. Der Ruhrverband unterstützt die Industrie dabei, diese Stoffe zu minimieren. Am Beispiel der Verbindung Tetraoxaspiro(5,5)-undecan (TOSU) lässt sich eindrucksvoll nachweisen, dass durch die Maßnahmen an der „Anfallstelle“ die Konzentrationen in der Ruhr nicht mehr auffällig sind.
Ihre AnsprechpartnerInnen:
Regionalbereich Nord
Industrieberater Frederic Graf
02931 551-161
[email protected]
Regionalbereich Süd
Industrieberater Matthias Föste
02391 598-134
[email protected]
Regionalbereich West
0201 178-2110
[email protected]
Die Abteilung IME (Instandhaltungsmanagement für Maschinen- und Elektrotechnik) des Ruhrverbands hat zum wiederholten Mal die Zertifizierung als Schweißfachbetrieb erhalten. Bei der Zertifizierung, die in mehreren Audits erfolgt, wird auf einige Punkte wie die Ausstattung der betrieblichen Einrichtungen, die Handfertigkeiten und fachlichen Grundlagen der SchweißerInnen sowie die Sach- und Fachkunde der Schweißaufsichten besonderer Wert gelegt.
Hintergrund der wiederholten Zertifizierung als Schweißfachbetrieb ist das Ziel, den hohen Qualitätsstandard des Ruhrverbands auf den Gebieten Rohrleitungs- und Behälterbau sowie allgemeiner Stahlbau bei den klärtechnischen Einrichtungen zu sichern. Da häufig hochwertige Stahlsorten eingesetzt werden und die Qualität der Schweißnähte aufgrund starker korrosiver Belastung ausgezeichnet sein muss, sind diese Qualitätsstandards für den Ruhrverband von großer Bedeutung. Denn nur auf diese Weise kann die Zuverlässigkeit der Anlagenteile dauerhaft gewährleistet werden. Die festgelegten schweißtechnischen Anforderungen und deren Umsetzung werden sowohl beim Neubau von abwassertechnischen Anlagen als auch bei Instandsetzungsarbeiten an vorhandenen Anlagenteilen befolgt
Nachhaltiges Mobilitätsmanagement beim Ruhrverband
Der Ruhrverband hat als eines von acht Unternehmen aus dem Ruhrgebiet am Projekt Mobil.Pro.Fit. teilgenommen, das vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, das betriebliche Mobilitätsmanagement zu optimieren, den Umwelt- und Klimaschutz zu stärken und Mobilitätskosten zu senken. Die Ruhrgebietsstädte Bochum, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen und Herten unterstützen dabei Unternehmen, praxisnahe Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität ihrer Mitarbeitenden zu entwickeln.
Mobilität ist eine wesentliche Grundlage für das unternehmerische Handeln, führt jedoch auch zu erheblichen CO2- und Schadstoffemissionen. In Deutschland werden 19 Prozent der CO2-Emissionen dem Verkehrssektor zugerechnet, im Ruhrgebiet trägt der Verkehr zu 29 Prozent der NOx-Emissionen bei. Auch betriebsbedingte Verkehre wie Dienstreisen und der Arbeitsweg der Mitarbeitenden spielen eine Rolle.
Das Projekt Mobil.Pro.Fit. verbindet ökologische und ökonomische Vorteile: Unternehmen profitieren von geringeren Mobilitätskosten, während eine Erweiterung der Verkehrsmittelwahl die Mitarbeiterbindung, Motivation und Gesundheit fördert. Neben der Kosteneinsparung stehen auch die Reduzierung der Umweltbelastung und die Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel im Fokus.
Das Ruhrgebiet ist eine von bundesweit elf Regionen, in denen Mobil.Pro.Fit. umgesetzt wird. Hier arbeiten Städte, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Industrie- und Handelskammern sowie Verkehrsunternehmen zusammen, um den teilnehmenden Betrieben gezielt bei der Entwicklung sinnvoller Mobilitätsstrategien zu helfen.