Weltwassertag am 22. März: Klimawandel trifft auch wasserreiche Regionen

Ruhrverbandstalsperren sichern Wasserversorgung – Anstrengungen werden zunehmen

1993 haben die Vereinten Nationen erstmals den 22. März zum weltweiten Tag des Wassers ausgerufen, um die Bedeutung des Wassers für die Menschheit stärker im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Auch in Deutschland ist der jährlich wiederkehrende Weltwassertag Anlass genug, die Qualität und Sicherheit unserer Wasserversorgung aus der Nähe zu betrachten. Denn wasserreiche Länder wie Deutschland werden die Auswirkungen des Klimawandels unter anderem dadurch zu spüren bekommen, dass größere Anstrengungen notwendig werden, um den gewohnten Standard der Versorgungssicherheit aufrechterhalten zu können.

Wie sich der Klimawandel auf die Wasserversorgung im Ruhreinzugsgebiet auswirken wird, hat der Ruhrverband in einer Klimafolgenanalyse klären lassen. Das Ergebnis: Die bisherige rechnerische Versorgungssicherheit von 99,8 % wird bis zum Jahr 2100 im ungünstigsten Fall auf 99,5 Prozent abnehmen. Das bedeutet statistisch, dass dann in 199 von 200 Jahren genügend Wasser aus den Talsperren für die regionale Wasserversorgung bereitgestellt werden kann. Wenn es heute – rein statistisch gesehen – nur alle 400 Jahre einmal zu Wasserversorgungsengpässen kommen wird, ist für das Jahr 2100 damit zu rechnen, dass sich die Versorgungssicherheit halbiert haben wird. Das vom Ruhrverband beauftragte Forschungsinstitut stützte sich bei seiner Analyse auf zwei regionale Klimamodelle, die bis zum Jahr 2100 einen Temperaturanstieg von etwa drei Grad prognostizieren. Der mittlere Jahresniederschlag wird danach in etwa gleich bleiben, jedoch werden die Trockenperioden im Sommer tendenziell intensiver und die Niederschlagssummen im Winter zunehmen. Über das Ausmaß dieser Verlagerungen treffen die beiden Klimamodelle aber noch unterschiedliche Aussagen.

In Zukunft werden weitere Verbesserungen bei der Erstellung regionaler Klimamodelle zu erwarten sein. Der Ruhrverband wird auch diese neuen Erkenntnisse weiterhin in die Berechnungen für sein Talsperrensystem einfließen lassen. Bereits heute allerdings sucht der Ruhrverband nach Optimierungsstrategien für die Bewirtschaftung seiner Talsperren, um möglichen Auswirkungen des Klimawandels rechtzeitig zu begegnen. In diesem Zusammenhang hat der Ruhrverband in einer weiteren Analyse auch ermitteln lassen, wie sich die veränderten Klimabedingungen auf die Hochwasserschutzwirkung der Talsperren auswirken könnten. Beide Studien sind im Internet unter http://www.ruhrverband.de/wissen/forschung-entwicklung/klimawandel abrufbar.

Die Wasserversorgung im Ruhreinzugsgebiet ist sehr sicher und soll es auch in Zukunft bleiben. Damit dies gewährleistet ist, hat der Ruhrverband vor, einen Teil des Kostenbeitrages, den Menschen und Betriebe über die Trinkwassergebühr leisten, auch weiterhin in den Erhalt und die Optimierung des Talsperrensystems im Sauerland – als dem Garanten der Wasserversorgungssicherheit unserer Region – zu investieren.

Download als PDF-Datei