Tag der Artenvielfalt: Mehr als 650 Arten am Kemnader See gefunden.

Wissenschaftler und Hobbyforscher nahmen beim Tag der Artenvielfalt die Natur

unter die Lupe.

Simon Wiggen vom Bochumer Botanischen Verein präsentiert einen roten amerikanischen Sumpfkrebs der beim Tag der Artenvielfalt am Kemnader See entdeckt wurde.

Bochum, 18.08.2014
Mehr als 650 verschiedene Pflanzen- und Tierarten haben Experten am
Wochenende am Kemnader See gefunden. Bei einem Tag der Artenvielfalt haben
Wissenschaftler vom Bochumer Botanischen Verein und dem Ruhrverband die Natur unter die Lupe genommen und akribisch alle Arten aufgelistet, die sie mit Kescher, Netz, Fernglas, Lichtfalle, Reuse und Ultraschalldetektor finden konnten. "Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein" sagt Corinne Buch, Vorsitzende des Bochumer Botanischen Vereins. "Mit einer Gesamtartenzahl in dieser Größenordnung hatten wir in etwa gerechnet."

Unter anderem haben die (Hobby-)Forscher rund 250 Pflanzenarten nachweisen können. Darunter die seltene Sumpf-Gänsedistel, die zum ersten Mal in der Region gefunden wurde.

Ebenfalls eine Neuentdeckung für den Kemnader See sind die Schwebgarnelen, die ursprünglich in der Region des Schwarzen Meers heimisch sind. Dass diese Art im Rhein schon lange eingebürgert ist, war den Forschern bekannt. Dass sie aber schon so weit in die Nebenflüsse gelangt sind, wussten sie nicht. Es sei spannend bei dieser Entwicklung live dabei zu sein, auch wenn die Folgen für das Ökosystem noch nicht abzuschätzen sind, hieß es am Sonntag bei der Abschlussveranstaltung.

Die Vogelkundler entdeckten unter den 62 Vogelarten auch den Alpenstrandläufer, der am Kemnader See einen Zwischenstopp auf seiner Reise von Skandinavien in sein Winterquartier gemacht hat.

In den nächsten Tagen erwartet der Bochumer Botanische Verein weitere
Ergebnisse. Denn für die Flechtenforscher und Kleintier-Experten beginnt die Arbeit erst, weil viele Arten nur mit Binokular oder Mikroskop zu bestimmen sind.

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