Sturmtief lässt Ruhr über die Ufer treten

Hochwassermeldegrenzen im Ruhreinzugsgebiet sind derzeit flächendeckend überschritten

In den vergangenen drei Tagen sind im Einzugsgebiet der Ruhr durchschnittlich 75 Liter Regen auf den Quadratmeter gefallen. In einigen Regionen waren es sogar mehr als 100 Liter pro Quadratmeter und damit so viel Niederschlag, wie üblicherweise im gesamten Monat November fällt. Die ergiebigen Regenfälle, die Sturmtief „Nils“ mit sich gebracht hat, haben an Ruhr und Lenne zu einer ausgeprägten Hochwassersituation geführt.

Am Pegel Wetter/Ruhr des Ruhrverbands wurden heute Morgen (1. Dezember) 547 Zentimeter gemessen; die Hochwassermeldegrenze ist damit um 137 Zentimeter überschritten. Der aktuelle Abfluss am Pegel Wetter beträgt 548 Kubikmeter pro Sekunde.

Die Talsperren des Ruhrverbands sind mit ihrem derzeitigen Füllstand und den vorgesehenen Hochwasserschutzräumen gut für dieses Hochwasserereignis gerüstet. Um sieben Uhr heute Morgen flossen den Ruhrverbandstalsperren 287 Kubikmeter Wasser pro Sekunde zu. Abgegeben wurden zum selben Zeitpunkt lediglich 14 Kubikmeter pro Sekunde. 273 Kubikmeter Wasser pro Sekunde werden somit derzeit in den Talsperren zurückgehalten, die so zu einer Minderung der Hochwassersituation führen.

Dieser Hochwasserschutz lässt sich besonders gut an der Situation in Altena ablesen: Ohne die Biggetalsperre, die momentan 165 Kubikmeter pro Sekunde zurückhält, stünde das Wasser in der Stadt Altena um mehr als einen Meter höher.

Für heute muss an Ruhr und Lenne zunächst noch mit etwas steigenden Abflüssen gerechnet werden. Die Zuflüsse zu den Talsperren und die Abflüsse in der Volme stagnieren derzeit. Die Talsperren werden auch in den nächsten Stunden deutlich weniger Wasser abgeben, als ihnen zufließt.

Ständig aktualisierte Informationen zur Hochwasserlage gibt es im Netz auf den Seiten der Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbands (www.tlz-ruhr.de) und unter www.ruhrverband.de.

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