Schleuse und Stauanlage Baldeneysee werden zukünftig vom Standort Kettwig aus „ferngesteuert“

Modellprojekt ist seit einem Monat in Betrieb und auf weitere Stauseen übertragbar

Von der Zentralwarte Kettwig aus kann Stauwart Volker Herbrich sowohl die Schleuse als auch die Stauanlage des Baldeneysees fernwirken.

Hinsichtlich der effizienten und nachhaltigen Bewirtschaftung der wasserwirtschaftlichen Anlagen des Ruhrverbands werden sowohl die Schleuse als auch die Wehranlage am Essener Baldeneysee zukünftig vom Standort Kettwig über eine autarke Lichtwellenleiter-Verbindung gesteuert. Ziel des Ruhrverbandes ist es, dass ein manuelles Eingreifen in die Steuerung der Stauanlage nur dann notwendig wird, wenn außerplanmäßige Ereignisse eintreten sollten. Der Stauwart, regelt die Wasserführung dann von der Zentralwarte in Kettwig aus; sodass die Wehranlage Baldeney von Kettwig aus ferngewirkt wird.

Durch die eingesetzte Prozessleittechnik erfolgt sowohl die Abgaberegulierung als auch – zu einem späteren Zeitpunkt – der Schleusungsvorgang. Sobald ein geeignetes Bezahlsystem, welches die Fernwirkungsbemühungen des Ruhrverbands unterstützt, gefunden wurde, kann auch die Schleusung aus der Zentralwarte erfolgen. Dieser Vorgang kann lückenlos über Monitore verfolgt werden. Der Stauwart gibt die verschiedenen Stadien der Schleusung durch Lichtzeichenregelung frei und könnte im Notfall jederzeit eingreifen.

Die Inbetriebnahme der Fernwirkstrecke Kettwig-Baldeney wird bei Übernahme der Wasserführung zunächst durch die Besetzung beider Anlagen für ein Jahr begleitet, um einerseits weitergehende Erfahrungen im Umgang mit der Fernwirkstrecke zu erzielen und andererseits gegebenenfalls Optimierungen einfließen lassen zu können. Die Fernwirkstrecke der Wehre Kettwig und Baldeney ist ein Modellprojekt. Zukünftig soll das Konzept auch auf weiteren Wehranlagen der Ruhrstauseen umgesetzt werden.

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