Sanierung des Hauptkraftwerks an der Möhnetalsperre ist in vollem Gange

Kraftwerksgebäude aus den 1950er Jahren stammt vom Architekten der Zeche Zollverein

Das von Fritz Schupp entworfene Hauptkraftwerk der Möhnetalsperre mit der neuen Beleuchtung. Die Fenster in der Turbinenhalle können in verschiedenen Farben und sogar mehrfarbig erstrahlen. (bei Verwendung bitte Quellenvermerk „Foto: Ruhrverband“ angeben)

Im Auftrag der Lister- und Lennekraftwerke GmbH (LLK), eines 100-prozentigen Tochterunternehmens des Ruhrverbands, hat in dieser Woche die Einrüstung des Hauptkraftwerks am Ausgleichsweiher der Möhnetalsperre begonnen. Das Gerüst ist notwendig, um das defekte Natursteinschieferdach aus der Bauzeit des Kraftwerks Anfang der 1950er Jahre ersetzen zu können. Anstelle von Naturstein wird, wie bereits an allen übrigen Gebäudeteilen, ab der kommenden Woche ein Metalldach verbaut, um die Bausubstanz langfristig vor Schäden zu schützen.

Gleichzeitig werden die schlanken Betonstützen saniert, die die großen Fenster und Tore der Turbinenhalle einfassen. Denn auch hier nagt der „Zahn der Zeit“ an den Bauteilen und hat zu Abplatzungen von Betonschalen und Rostschäden geführt.

Die Wasserabgabe aus der Talsperre wird durch die Bauarbeiten, die bei entsprechend guter Witterung voraussichtlich Mitte Oktober abgeschlossen sein werden, nicht beeinflusst. Auch für Besucherinnen und Besucher der Talsperre, die das Hauptkraftwerk zu Fuß passieren möchten, gibt es keine Einschränkungen. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich rund 100.000 Euro kosten.

Bereits in den letzten beiden Jahren hatte die LLK das Innere der Turbinenhalle unmittelbar unterhalb der Möhnestaumauer modernisiert. Beide Turbinen wurden generalüberholt, die Halle erhielt eine neue Arbeitsplatzbeleuchtung, und an den großen Fenstern zum Ausgleichsweiher wurde – in Anlehnung an das „Staumauerleuchten“ zum 100-jährigen Bestehen der Möhnetalsperre im Jahr 2013 – eine aufwendige Beleuchtung installiert. Mit ihr sind nicht nur einfarbige Farbwechsel, sondern auch Farbkombinationen (wie etwa Nationalfarben verschiedener Länder) möglich.

Übrigens: Entworfen hat das Hauptkraftwerk an der Möhnetalsperre, das als Ersatz für das bei der Möhnekatastrophe von 1943 zerstörte alte Kraftwerk errichtet wurde, der Architekt Fritz Schupp. Er betrieb zusammen mit Martin Kremmer eine Architektengemeinschaft, zu deren berühmtesten Werken der Schacht XII der Zeche Zollverein gehört. Die Schachtanlage mit dem markanten Doppelbock-Fördergerüst ist seit 2001 Weltkulturerbe der Unesco.

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