Ruhrverbandstalsperren trotzen langer Trockenheit

Monat März war im langjährigen Vergleich außergewöhnlich niederschlagsarm

Der mittlere Zufluss zur Möhne-, Sorpe-, Bigge- und Versetalsperre des Ruhrverbands war im März 2014 so gering wie in bisher keinem März seit Beginn der Aufzeichnungen im Abflussjahr 1961. Das hat die Auswertung der Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbands ergeben. Hauptgrund für den geringen Zufluss zu den großen Wasserreservoirs im Sauerland waren die geringen Niederschläge: Nur fünfmal seit Beginn der Niederschlagsaufzeichnungen im Jahr 1927 registrierten die Messstationen in einem März weniger Niederschlag als die 19 Millimeter, die im diesjährigen März im Ruhreinzugsgebiet fielen.

Den bisherigen Spitzenplatz belegt der März 1929 mit 10 Millimetern, gefolgt vom März 1928 mit
13 Millimetern. Während diese beiden direkt aufeinander folgenden Trockenjahre damals noch eine bedrohliche Wasserknappheit verursachten, deren Folgen nur durch das Rückpumpen von Rheinwasser in die untere Ruhr gemildert werden konnten, so ist das Ruhreinzugsgebiet heute
dank des Talsperrenmanagements des Ruhrverbands gut gerüstet. Obwohl auch der März 2011
(14 Millimeter, Platz 4) und der März 2012 (18 Millimeter, Platz 5) ungewöhnlich trocken verliefen, sind die Talsperren im Einzugsgebiet der Ruhr ausreichend gefüllt. Am 14. April betrug der Stauinhalt knapp 398 Millionen Kubikmeter, das sind 84,2 Prozent des Vollstaus.

Gegenüber dem langjährigen Mittel für diese Jahreszeit ist der Stauinhalt der Talsperren allerdings um rund 8 Prozent geringer. Dies ist auch auf die hohen Ansprüche zurückzuführen, die an das Talsperrensystem gestellt werden: Da die Abflüsse an den flussabwärts gelegenen Kontrollquerschnitten der Ruhr niederschlagsbedingt ebenfalls niedrig sind, verzeichnete die Talsperrenleitzentrale zur Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen Mindesabflusses am Pegel Villigst im März 2014 insgesamt 14 zuschusspflichtige Tage. Zum Vergleich: Im ähnlich niederschlagsarmen März 2011 hatte nur an sieben Tagen Zuschusspflicht bestanden.

Der Ruhrverband sichert mithilfe seiner Talsperren die Versorgung von rund 4,6 Millionen Menschen mit Trink- und Brauchwasser. Der im Ruhrverbandsgesetz festgelegte Mindestabfluss an ausgewählten Kontrollquerschnitten stellt sicher, dass die Ruhr jederzeit ausreichend Wasser zur Erfüllung der an sie gestellten Nutzungsansprüche führt.

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