Ruhrverband setzt Rotfedern gegen die Wasserpflanze Elodea ein

Mehr als zehntausend Fische dieser Art tummeln sich nun jeweils in Hengstey-, Harkort-, Baldeney- und Kemnader See

Ruhrverband setzt Rotfedern gegen die Wasserpflanze Elodea ein

Die Wasserpflanze Elodea hat sich, anders als im vorigen Jahr, in diesem Jahr wieder massenhaft in den oberen Ruhrstauseen ausgebreitet – sehr zum Leidwesen der Anlieger und Wassersportler. Da das Phänomen auch in den nächsten Jahren wieder auftreten kann, setzt der Ruhrverband als Gegenmaßnahme aktuell erneut Rotfedern, eine heimische Weißfischart, in den Hengstey-, Harkort-, Kemnader und Baldeneysee ein. Mit dem bereits seit mehreren Jahren regelmäßig erfolgendem Fischbesatz versucht der Ruhrverband in den kommenden Jahren der Verkrautung der Ruhrstauseen durch die Elodea entgegenzuwirken. Damit sich der Rotfederbestand nach den Besatzmaßnahmen in 2009 und 2010 nachhaltig etabliert, wurden nun nochmals am 28. und 30. November in den Hengstey- und den Harkortsee jeweils rund 250, in den Baldeney- und den Kemnader See jeweils rund 500 Kilogramm Rotfedern eingesetzt, wobei 500 Kilogramm etwa 5.000 Tieren entsprechen.

Die Rotfeder ist die einzige heimische Fischart, deren Nahrung in der Hauptsache aus Wasserpflanzen und dabei, wenn vorhanden, gerne auch aus Elodea, besteht. Die Besatzfische sind im Durchschnitt rund 20 Zentimeter lang und 110 Gramm schwer. Ziel der Maßnahme ist es, die Elodeaentwicklung in den Ruhrstauseen durch große, sich selbst reproduzierende Rotfedernbestände auf biologische Weise einzudämmen. Da dies nicht durch einen großen einmaligen Besatz realisiert werden kann, soll durch wiederholten Besatz mit laichreifen Fischen die Bestandszunahme angekurbelt werden, um dabei gleichzeitig bestehende Verluste durch Abwanderung und Fraßfeinde wieder mehr als auszugleichen.

Dass das Aussetzen der Rotfedern ein ökologisch sinnvoller Weg ist, dem Elodeawachstum zu begegnen, hat eine detaillierte wissenschaftliche Studie des Ruhrverbands im Auftrag des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums ergeben. Ob sich auch die gewünschten Erfolge einstellen, wird sich jedoch erst in den nächsten Jahren zeigen, wenn sich eine ausreichende Menge Fische mit gesundem Appetit auf Elodea ausbreiten konnte.

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