Ruhrverband setzt auf kostengünstige Entsorgungssicherheit

Anschluss statt Neubau ist bei kleineren Kläranlagen häufig die wirtschaftlichste Lösung

Anschluss an eine größere, leistungsstärkere Anlage als Alternative zu einem deutlich teureren Neu- oder Erweiterungsbau: Für diese wirtschaftliche Lösung entscheidet sich der Ruhrverband in jüngster Vergangenheit immer häufiger, wenn es darum geht, veraltete oder nicht ausreichend leistungsstarke Kläranlagen für die gestiegenen Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie fit zu machen. Aktuell steht der Anschluss der Kläranlage Ennepetal-Oberbauer, in der seit 1969 das Abwasser von rund 2.800 Einwohnern behandelt wird, an die deutlich größere Kläranlage Hagen (235.000 Einwohner) an. Neu gebaut werden muss dazu eine 450 Meter lange Rohrleitung sowie ein Pumpwerk, das in einen Schacht des vorhandenen Regenüberlaufbeckens integriert werden kann. Der Umschluss wird voraussichtlich bis Ende Oktober 2015 erfolgen.

Auf ähnliche Weise wurde 2012 bereits die Ende der 1950er-Jahre für 1.600 Einwohner errichtete Kläranlage Ennepetal-Rüggeberg an die Kläranlage Gevelsberg (90.000 Einwohner) angeschlossen. Dazu war der Bau einer vier Kilometer langen Freigefälleleitung bis zum öffentlichen Kanalnetz erforderlich, durch das das Abwasser weitergeleitet wird. Die alte Kläranlage wurde zurückgebaut, am Standort gibt es nun nur noch ein Regenüberlaufbecken. Für das Jahr 2016 ist die Stilllegung der Kläranlage Wetter-Albringhausen aus dem Jahr 1978 (4.700 Einwohner) geplant. Sie soll über eine neue Freigefälleleitung an das ruhrverbandseigene Pumpwerk Wetter-Wengern und damit ebenfalls an die Kläranlage Hagen angeschlossen werden.

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