Ruhrverband legt Kläranlage in Bilstein still

Anschlusskanal mit neuem Regenüberlaufbecken ist in Betrieb

Trotz der widrigen Verhältnisse hat der Umschluss der alten Kläranlage auf den neuen Anschlusskanal durch die Baufirma Mees hervorragend funktioniert. Die alte Kläranlage im Hintergrund wird im Frühjahr 2012 abgerissen.

Der Ruhrverband gibt die Kläranlage Lennestadt-Bilstein im Bereich des Freibades, in der seit 1969 im Tropfkörperverfahren die Abwässer von Bilstein gereinigt wurden, auf. Nach der Inbetriebnahme eines 240 Kubikmeter großen Regenüberlaufbecken am Kläranlagenstandort sowie des rund 1000 Meter langen Anschlusskanals entlang der B 55 bis zur Firma Großhaus im Ortsteil Bonzelerhammer fließen die Abwässer nun bis zur Kläranlage Lennestadt-Grevenbrück im Ortsteil Attendorn-Borghausen und werden dort optimal gereinigt.

Von der Reinigung der Abwässer in der Kläranlage in Borghausen erhofft sich der Ruhrverband auch eine deutliche Verbesserung der Gewässergüte in der Veischede, da künftig die Einleitung des zwar gereinigten, aber noch mit Nährstoffen behafteten Abwassers aus Bilstein entfällt. „Bisher wurde das Niederschlagswasser, das ebenfalls über das Kanalnetz abfließt, nicht gesondert behandelt“, erklärt Harro Feckler, Regionalbereichsleiter beim Ruhrverband und zuständig für den Betrieb der neuen Anlagen. „Wir haben nun eine Sanierungsverfügung der Bezirksregierung Arnsberg für den der Kläranlage vorgelagerten städtischen Regenüberlauf genutzt, um durch ein neues Regenüberlaufbecken auch die Niederschlagswasserbehandlung hier in Bilstein zu optimieren.“ Der Ruhrverband hat das rund 1,8 Millionen Euro teure Projekt inklusive Planung, Ausschreibung und  Bauleitung abgewickelt. Baubeginn war im August.

Der Anschlusskanal besteht aus sechs Meter langen glasfaserverstärkten Kunststoffrohren. „Dieses Material stellt sicher, dass möglichst kein Fremdwasser aus der Veischede in den Kanal eindringen kann“, erklärt Bauleiter Dietmar Westphal von der zentralen Bauabteilung des Ruhrverbands. „Außerdem hat der Einsatz dieser Rohre die Bauzeit enorm verkürzt.“ Großes Lob spricht der Bauleiter auch der Stadt Lennestadt für den schnellen Bau des städtischen Kanals in Bonzel aus. „Ohne die rechtzeitige Fertigstellung der dortigen Erweiterung des Kanalnetzes, an der sich der Ruhrverband auch finanziell beteiligt, wäre die Weiterleitung des Abwassers nicht möglich gewesen.“ Die Zusammenarbeit zwischen der bauausführenden Firma Mees, den Stadtwerken Lennestadt und dem Ruhrverband hat zum Gelingen des Projektes erheblich beigetragen. Im Frühjahr 2012 wird die Kläranlage Bilstein endgültig abgerissen und der Kläranlagenstandort landschaftsgerecht gestaltet.

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