Pressemitteilung des Ruhrverbands zur Kläranlage Warstein

Der Ruhrverband ist betroffen über die sich in den letzten Tagen verdichtende Erkenntnis, dass ein Zusammenhang zwischen den in Warstein aufgetretenen Legionelleninfektionen und der Kläranlage Warstein nicht ausgeschlossen werden kann. Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen; wir wünschen allen Erkrankten baldige und vollständige Genesung. Wir hoffen, dass über das Erkennen des Problems und mit Hilfe der getroffenen Maßnahmen eine nachhaltige Lösung erreicht wird.

Aus den rund 90 Jahren, in denen das immer wieder modernisierte und modifizierte biologische Reinigungsverfahren, das auch in Warstein zur Anwendung kommt, erfolgreich zur kommunalen Abwasserreinigung eingesetzt wird, ist uns als Fachleuten weltweit kein Fall bekannt, in dem eine Legionelleninfektion von einer Kläranlage ausgegangen ist. Der Ruhrverband arbeitet in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und dem Krisenstab des Kreises Soest mit vollem Einsatz daran, die mögliche Verbindung zwischen den Infektionen und der Kläranlage Warstein vollständig aufzuklären und alle notwendigen Maßnahmen zu treffen, um künftige Gesundheitsgefährdungen auszuschließen.

Als erste vorsorgliche Maßnahmen hat der Ruhrverband bereits den biologischen Tropfkörper der Kläranlage Warstein außer Betrieb genommen und die Oberflächenbelüftung des Belebungsbeckens durch eine Belüftung mit Sauerstoff ersetzt. Die mobile Anlage zur Desinfektion des Kläranlagenablaufs  ist heute in Betrieb gegangen. Dies dient zur Abtötung von Legionellen. Um die genauen Ursachen der Legionellenbelastung so umfassend und zeitnah wie möglich zu ermitteln, hat der Ruhrverband in enger Abstimmung mit dem Umweltministerium, der Bezirksregierung Arnsberg und dem Kreis Soest ein intensives Messprogramm für die Kläranlage Warstein veranlasst. Untersuchungsergebnisse aus diesem Programm liegen wegen der aufwändigen und zeitintensiven Analyseverfahren derzeit noch nicht vor.


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