Neue Erdbebenstationen an Ruhrverbandstalsperren in Betrieb

Sensible Messsysteme registrieren auch Beben in weit entfernten Regionen der Welt

Der Ruhrverband und der Geologische Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen haben nach über zehn Betriebsjahren ihre gemeinsam betriebenen Erdbebenstationen an der Ennepe- und der Sorpetalsperre erneuert und am Dienstag, dem 21. August, offiziell in Betrieb genommen. Die beiden neuen Stationen werden in das im Aufbau befindliche nordrhein-westfälische Erdbebenalarmsystem (EAS NRW) eingebunden, das noch in diesem Jahr in Betrieb gehen soll. Es liefert im Falle eines Starkbebens innerhalb weniger Minuten Informationen an Katastrophenschutzbehörden, aber auch an Talsperrenbetreiber wie den Ruhrverband, damit dieser zeitnah Sicherheitskontrollen an seinen Talsperren veranlassen kann.

Im Rahmen eines Pressetermins an der Ennepetalsperre demonstrierten Prof. Volker Bettzieche, Leiter der Abteilung Talsperrenüberwachung und Geotechnik beim Ruhrverband, und Dr. Klaus Lehmann, Leiter des Fachbereichs Landeserdbebendienst, Beratung Untergrundgefahren beim Geologischen Dienst NRW, die Funktionsweise der Erdbebenstationen, deren sensible Messsysteme alle Starkbeben weltweit registrieren. Denn auch wenn das Sauerland selbst keine unmittelbar erdbebengefährdete Zone darstellt, können größere Beben wie in Roermond (am 13. April 1992 mit der Stärke 5,9) und in Goch (am 8. September 2011 mit der Stärke 4,1) durchaus Auswirkungen auf die sauerländischen Talsperren haben.

Die im frühen 20. Jahrhundert erbaute, 51 Meter hohe Staumauer der Ennepetalsperre ist beispielsweise aufgrund der eleganten, schlanken Bauform anfällig für große Bodenbeschleunigungen. Gemeinsam mit dem Geologischen Dienst NRW hat der Ruhrverband daher rechnerisch ermittelt, welche maximalen Beschleunigungen bei einem Erdbeben am Niederrhein auf die Ennepestaumauer einwirken könnten und was dies für ihre Standsicherheit bedeuten würde. Das Ergebnis: Die Ennepestaumauer besitzt selbst für Beben, wie sie statistisch einmal in 2500 Jahren auftreten, ausreichende Reserven. Aus Sicherheitsgründen kontrolliert sie der Ruhrverband aber auch schon nach mittleren Erdbeben.

Für Rückfragen:

Ruhrverband
Markus Rüdel, Pressesprecher
Tel. 0201/178-1160
E-Mail: [email protected]

Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen
Dr. Ludger Krahn, Pressesprecher
Tel. 02151/897 239
E-Mail: [email protected]

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