Hattingen: Sanierungsarbeiten im Kanalsystem bis Ende September 2022

Temporäre Absperrungen und Leitmaßnahmen im Straßenbereich erforderlich

Im Kanalsystem des Hattinger Stadtteils Niederwenigern finden ab dem kommenden Montag (27. Juni) Sanierungs- und Reparaturarbeiten statt. Deshalb sind bis voraussichtlich Ende September 2022 temporäre, lokale Straßenverkehrslenkungsmaßnahmen und -sperrungen notwendig.

Bei routinemäßigen Kanalreinigungsarbeiten und TV-Inspektionen sind Mängel festgestellt worden, die unter anderem durch Wurzeleinwuchs, Abnutzung oder sprödes Material eingetreten sind. Dies kann zu Rissen und anderen Beschädigungen im Kanalsystem führen. Im Zuge einer Kanalsanierung werden diese Beschädigungen nun ausgebessert, ehe es zu noch größeren Schäden kommt.

Die Abwasserkanäle werden mittels eines Inlinersystems saniert. Das bestehende Altrohr wird durch ein neues Innenrohr ersetzt. Hierbei kommt das sogenannte geschlossene Verfahren zum Einsatz. Ein wesentlicher Vorteil des Vorgehens ist, dass der Hauptkanal saniert werden kann, ohne eine Straße „aufzubaggern“. Folglich können die Arbeiten schnell und präzise durchgeführt werden.

Während der Bauausführung werden tageweise über mehrere Stunden Fahrzeuge und Maschinen eingesetzt. Daher sind Absperrungen und Leitmaßnahmen im Straßenbereich erforderlich, die mit der Stadt Hattingen abgestimmt sind. Betroffen ist die Kanalisation in den folgenden Straßen: Byfanger Straße, Eickener Straße, Fasanenweg, Gerhard-Hauptmann-Straße, Heinrichstraße, Henschelstraße, Hilgenweg, Am Röhr, Im Eickhof, Kohlenstraße, Vidumestraße und Wülfingstraße.

In diesen Bereichen kann es zu Störungen im Durchgangs-/Nahverkehr und geringfügigen Lärmbelästigungen kommen. Während der Arbeiten sollten die betroffenen Haushalte den Zufluss zum Kanal so gering wie möglich halten, indem sie nach Möglichkeit kein oder wenig Abwasser produzieren.

Weiterführende Informationen können die AnwohnerInnen entsprechenden Handzetteln entnehmen, die zeitnah in den betroffenen Straßen verteilt werden. Für etwaige Unannehmlichkeiten durch die notwendigen Arbeiten bittet der Ruhrverband um Verständnis.

Hintergrundinformationen:
Die sogenannte Inlinersanierung ist die schnellste und einfachste Lösung, wenn ein Kanal über eine längere Strecke Schäden aufweist. Bei der Inlinersanierung handelt es sich um ein grabenloses Verfahren. Bei diesem müssen die Rohrleitungen nicht freigelegt werden, sondern die Sanierung erfolgt direkt über den Zugang von den Schachtbauwerken zum Kanal. Dies hat den Vorteil, dass die Arbeiten ohne starken Lärm, Dreck und Straßensperrungen durchgeführt werden können.

Bei der Methode wird das defekte Rohr komplett von innen mit einem zweiten, stabilisierenden und dichtem Rohr aus Kunststoffmaterial ausgekleidet. Der Schlauch wird über die gesamte Länge in das beschädigte Rohr eingezogen. Dieses „Rohr-im-Rohr-System“ dichtet den gesamten Kanal ab und verstärkt ihn zusätzlich statisch. Ist der Inlinerschlauch eingezogen, wird er auf beiden Seiten luftdicht verschlossen. Mittels Druckluft wird der noch nicht ausgehärtete Inliner aufgestellt und breitet sich auf den Rohrdurchmesser aus. Mit diesem Vorgang passt sich der Inliner exakt dem Altrohr an. Anschließend wird das neue Rohr mithilfe von UV-Licht kontrolliert ausgehärtet. So wird gewährleistet, dass die Rohrleitung dauerhaft dicht ist.

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