Freude bei Gemeinde und Ruhrverband: Barrierefreier Angelplatz am Möhnesee kommt

50-prozentige Förderung aus EU-Programm zur Strukturförderung des ländlichen Raums

An verschiedenen Gewässern gibt es bereits barrierefreie Angelplätze, wie hier am Großen Segeberger See in Schleswig-Holstein. Bald soll auch am Wameler Vorbecken der Möhnetalsperre barrierefrei geangelt werden können. Quelle „Sabine Hübner, Landessportfischerverband Schleswig-Holstein e. V.“

Der Ruhrverband errichtet im Jahr 2023 einen barrierefreien Angelplatz am Wameler Vorbecken der Möhnetalsperre. Die Abteilung Flussgebietsmanagement, die unter anderem für die fischereiliche Bewirtschaftung der Ruhrverbandstalsperren zuständig ist, hat im Spätherbst des Vorjahres den entsprechenden Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung Arnsberg erhalten und konnte daraufhin mit den Planungen starten. Der neue Angelplatz wird so gestaltet, dass Anglerinnen und Angler mit verschiedenen körperlichen Einschränkungen ihrem Hobby nachgehen können.

Vorgesehen ist eine sechs mal fünf Meter große Plattform, die mit Rollstühlen befahren werden kann und von der aus bis zu drei auf einen Rollstuhl angewiesene Menschen gleichzeitig nebeneinander angeln können. Besonderes Augenmerk wird zudem auf das Geländer gelegt, das so beschaffen sein muss, dass ein gehakter Fisch unter Mitführung von Angelrute und Kescher sicher und mit ausreichendem Bewegungsfreiraum auf den Angelplatz gezogen werden kann. Für behinderte Menschen, die im Stehen angeln, wird eine Möglichkeit geschaffen, sich unabhängig von ihrer Körpergröße beim Angeln sicher anzulehnen.

Das Projekt, das der Ruhrverband in enger Abstimmung mit der Gemeinde Möhnesee entwickelt hat, wird zu 50 Prozent über die LEADER-Fördermaßnahme der Europäischen Union finanziert. Mit LEADER-Mitteln werden seit Anfang der 1990er Jahre Projekte unterstützt, die die Wirtschaftskraf t und die Lebensqualität in ländlichen Gemeinden steigern und so der Strukturförderung des ländlichen Raums dienen.

„Eines meiner großen Ziele ist es, Möhnesee barrierefreier zu gestalten. Der neue Angelplatz wird deshalb ein Meilenstein sein, der den Möhnesee noch attraktiver für Menschen mit Behinderung macht. Profitieren werden nicht nur Rollstuhlfahrer. Auch viele ältere Anglerinnen und Angler, die nicht mehr so geländefähig sind wie früher, werden ihre Freude haben“, sagt Maria Moritz, Bürgermeisterin der Gemeinde Möhnesee.

Auch Markus Kühlmann, dem Leiter des Fischereibetriebs des Ruhrverbands, ist die Freude darüber, dass dieses wichtige Projekt nun endlich realisiert werden kann, deutlich anzumerken: „Gerade für Menschen mit Behinderung ist die Angelfischerei eine ideale Freizeitbeschäftigung, bei der sie Natur erleben, sich im Rahmen ihrer persönlichen körperlichen Fähigkeiten selbst fordern und soziale Kontakte mit Gleichgesinnten pflegen können. Der Ruhrverband bietet daher bereits seit Jahren ermäßigte Jahres-Fischereierlaubsnisverträge für Menschen mit Behinderung bei entsprechendem Nachweis an. Viele Zugänge zum Gewässer, die üblicherweise zum Angeln genutzt werden, sind jedoch nicht oder nur unzureichend barrierefrei. Umso mehr freut es mich, dass wir eine Lösung gefunden haben, damit noch mehr Menschen dieses spannende Hobby ausüben können.“

Wenn die in den nächsten Monaten anstehenden Planungs- und Vorbereitungsarbeiten so vorankommen wie geplant und es die wasserwirtschaftliche Situation zulässt, wird mit dem Bau im September 2023 begonnen werden und die Angelplattform im Oktober fertiggestellt sein. Sie ist vom Parkplatz an der Kreisstraße K8 (gegenüber dem Wameler Fischteich) ebenerdig erreichbar und kann, da das Wameler Vorbecken – anders als die Möhnetalsperre selbst – einen im Jahresverlauf gleichbleibenden Wasserstand aufweist, ganzjährig genutzt werden.

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