Auch auf kleinstem Raum ist Platz für Natur

Sprockhöveler Bach sprengt mit Hilfe des Ruhrverbands seine Fesseln

Die Betonschale des Sprockhöveler Bachs wird einer naturnahen Gestaltung weichen.

Eingezwängt in ein befestigtes Gewässerbett fließt der Sprockhöveler Bach versteckt hinter Häusern, durch rückwärtige Gärten und unter Straßen. Nicht allen Bewohnern ist der Verlauf des Baches im Ortskern von Niedersprockhövel bewusst. In einigen Fällen stürzt das Gewässer bis zu zwei Meter abrupt in die Tiefe und bildet für Fische und sonstige Lebewesen ein unüberwindbares Hindernis, so auch im Bereich des Fritz-Lehmhaus-Wegs. Seit Mitte Oktober ist der Ruhrverband hier für die Stadt Sprockhövel aktiv und verhilft dem Sprockhöveler Bach zu mehr Naturnähe.

„Dank der guten Vorarbeit des Ruhrverbands, der im Vorfeld für das Gewässer ein Konzept zur naturnahen Entwicklung erarbeitet hat, können wir diese Maßnahme zügig umsetzen“, sagt Bernd Woldt, Beigeordneter der Stadt. „Wir machen in diesem innerörtlichen Bereich der ehemaligen Kernschen Wiesen am Fritz-Lehmhaus-Weg das Gewässer wieder durchgängig und ermöglichen damit die Wiederansiedlung gewässertypischer Kleinlebewesen und Fische, wie es die Europäische Wasserrahmenrichtlinie vorgibt.“

Eine vorab durchgeführte Befischung des Bauabschnittes, bei der ca. 30 Bachforellen und Stichlinge aufgespürt und in den Oberlauf umgesetzt wurden, bewies das gute Potenzial des Gewässerabschnitts. Auf einer Länge von rund 150 Metern wird der Sprockhöveler Bach wieder ein natürliches Gewässerbett bekommen. „Es ist zwar kein großes Bauvorhaben, aufgrund der beengten Verhältnisse und schwierigen Zugänglichkeit aber dennoch anspruchsvoll und zudem schon der zweite Bauabschnitt nach der Maßnahme am Kirchweg“, betont Ludger Rullich vom Ruhrverband.

Weitere Maßnahmen sollen abschnittsweise in den nächsten Jahren umgesetzt werden, um das Ziel der EG-Wasserrahmenrichtlinie fristgerecht zu erfüllen. Die Kosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund 150.000 €. Die Stadt Sprockhövel bedankt sich bei der Bezirksregierung Arnsberg, die diese Maßnahme mit nicht unerheblichen Mitteln fördert. Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein und der Sprockhöveler Bach auf diesem Abschnitt ein neues Zuhause bekommen.

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