Möhnetalsperre: Blick auf den Ausgleichsweiher künftig ohne Strommasten

Abbau der 30-kV-Freileitung beendet nach über 70 Jahren ein Stück Wiederaufbaugeschichte

Nur wenige Menschen kennen noch die Aussicht von der Möhnestaumauer Richtung Ausgleichsweiher ohne die markanten Strommasten an beiden Ufern. Der Grund: Zeitgleich mit der Fertigstellung des neuen Hauptkraftwerks der Möhnetalsperre, also Anfang der 1950er Jahre, wurde die zwischen den Masten gespannte 30-kV-Freileitung in Betrieb genommen. Nun ist sie allerdings Geschichte, denn die Westnetz GmbH hat in dieser Woche die Leitung demontiert und die beiden mehr als 70 Jahre alten Gittermasten mithilfe eines großen Mobilkrans zurückgebaut.

Möglich geworden ist der Rückbau dadurch, dass die Westnetz GmbH zuvor entlang der Straße südlich des Ausgleichsweihers redundante Stromkabelstränge zum Haupt- und zum Nebenkraftwerk verlegt hat. Dadurch wurde die alte 30-kV-Freileitung nicht mehr gebraucht und konnte in einer zweitägigen Aktion demontiert werden. Die Verlegung der neuen Kabelverbindung seitens der Westnetz GmbH fand bereits im letzten Jahr statt und wurde von der Lister- und Lennekraftwerke GmbH (LLK), einem Tochterunternehmen des Ruhrverbands für eigene Leitungs- und Kabelverlegearbeiten genutzt. Daraus ergaben sich für beide Unternehmen Synergieeffekte und Kosteneinsparungen. Der nun erfolgte Rückbau der Freileitung bringt nicht nur freie Sicht, sondern wirkt sich auch positiv auf den Vogelschutz aus, denn viele Energiefreileitungen stellen bis heute für Vögel eine große Gefahr durch Stromschläge dar.

Zum Hintergrund: Das heutige Hauptkraftwerk an der Möhne wurde von 1950 bis 1953 erbaut und liegt etwa 250 Meter unterhalb der Sperrmauer, am linken (südlichen) Ufer des Ausgleichsweihers. Das ursprüngliche Kraftwerk der Möhnetalsperre hatte unmittelbar unterhalb der Staumauer gelegen und war bei der Möhnekatastrophe am 17. Mai 1943 vollständig zerstört worden.

Das neu in Betrieb genommene Kraftwerk am Ausgleichsweiher in den 1950er Jahren, rechts im Bild die Freileitung.

Blick auf die Möhnemauer kurz vor der Demontage der Freileitung (vorn im Bild).

Mit einem großen Kran wurden die Strommasten (hier auf der Kraftwerksseite) abgebaut, am Ufer abgelegt und für den Abtransport zerteilt.

Mit einem großen Kran wurden die Strommasten (hier auf der Kraftwerksseite) abgebaut, am Ufer abgelegt und für den Abtransport zerteilt.

Mit einem großen Kran wurden die Strommasten (hier auf der Kraftwerksseite) abgebaut, am Ufer abgelegt und für den Abtransport zerteilt.