![Optisches Absorptionssystem auf einer Kläranlage zur Messung von Treibhausgasen Ein optisches Absorptionssystem (OPS) steht auf einem Dreibeinstativ auf einer Kläranlage des Ruhrverbands. Das Gerät wird im Rahmen des KAbit-Projekts zur Messung von Treibhausgasen, insbesondere Lachgas, eingesetzt. Im Hintergrund sind Kläranlagenbecken und ein Faulturm zu sehen.](/fileadmin/_processed_/d/0/csm_kabit-optische-absorption-kl%C3%A4ranlage_ca4cbda637.jpg)
![Optisches Absorptionssystem auf einer Kläranlage zur Messung von Treibhausgasen Ein optisches Absorptionssystem (OPS) steht auf einem Dreibeinstativ auf einer Kläranlage des Ruhrverbands. Das Gerät wird im Rahmen des KAbit-Projekts zur Messung von Treibhausgasen, insbesondere Lachgas, eingesetzt. Im Hintergrund sind Kläranlagenbecken und ein Faulturm zu sehen.](/fileadmin/_processed_/d/0/csm_kabit-optische-absorption-kl%C3%A4ranlage_ca4cbda637.jpg)
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Der Kläranlagenbetrieb steht, neben dem Hauptziel der Abwasserreinigung, vor vielen weiteren Herausforderungen. Dazu zählen u. a. die Reduzierung des Energie- und Betriebsmittelverbrauches sowie die Minimierung der Treibhausgas-Emissionen.
Das Gesamtziel des Verbundprojektes ist die Entwicklung eines dynamischen, allgemein anwendbaren Optimierungstools für Kläranlagen, das den Betreibern bei aktuellen sowie zukünftigen Herausforderungen einen effizienteren, emissionsminimierten und ressourcenschonenden Betrieb ermöglichen soll. Erreicht werden soll dies durch die Vernetzung von biochemischen Prozessmodellen und künstlicher Intelligenz mit erweiterter Online-Messtechnik. Durch die intelligente Nutzung der erfassten Datensätze werden Messwerte prognostiziert, erweitert und auf Plausibilität geprüft. Optimierungsstrategien werden im Hinblick auf die Klima- und Energieeffizienz durch selbstlernende Algorithmen und einem digitalen Zwilling der jeweiligen Kläranlage ermittelt.
Der zentrale Aspekt des Projektes ist für den Ruhrverband die Messung und Minimierung der Treibhausgas-Emissionen. Diese werden in der Abwasserreinigung auf zwei Wegen verursacht. Sie entstehen zum einen indirekt, indem sie zum Beispiel durch den Stromverbrauch für die Belüftung hervorgerufen werden. Zum anderen werden Treibhausgase direkt durch biologische Prozesse gebildet, wobei insbesondere Methan (CH4) und Lachgas (N2O) aufgrund der hohen Klimarelevanz betrachtet werden. Im Rahmen des Verbundprojektes wird der Fokus auf das Lachgas gelegt, welches hauptsächlich im Belebungsbecken entsteht. Die Untersuchungen werden auf zwei Kläranlagen des Ruhrverbandes durchgeführt.
Das Ziel ist die Abschätzung der Gesamtemissionen, wobei die Emissionen, über die Messung des gebildeten N2O in der Flüssigphase, berechnet werden. Für die Validierung der Berechnung werden zusätzliche Messkampagnen durchgeführt. Dabei werden Gashauben eingesetzt, um die N2O-Emissionen in der Gasphase messen zu können. Zudem werden FTIR-Messungen vom LANUV durchgeführt, bei denen ebenfalls N2O und auch CH4-Emissionen über den Belebungsbecken gemessen werden.
Zur Erhöhung der Genauigkeit der Klimabilanz des Ruhrverbandes werden die Ergebnisse abschließend auf die anderen Kläranlagen des Ruhrverbandes übertragen und es werden allgemeine Handlungsempfehlungen für einen emissionsminimierten Betrieb entwickelt.
Das Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb der Fördermaßnahme "KMU-innovativ" und des Förderbereiches "Nachhaltiges Wassermanagement" unterstützt. Das Forschungsprojekt ist Teil des BMBF-Rahmenprogramms "Forschung für Nachhaltige Entwicklung" (FONA).