Vier farbige Mülltonnen für unterschiedliche Abfallarten stehen nebeneinander auf einer Wiese. Die grüne Tonne ist für Papier, die rote für Glas, die gelbe für Kunststoffe und Dosen, und die blaue für Restmüll. Oberhalb der Tonnen befinden sich Schilder zur Kennzeichnung der Abfallkategorien.

Abfallentsorgung beim Ruhrverband

Effiziente Entsorgung des Abfalls nach Landesabfall- und Ruhrverbandsgesetz

Abfallbilanzen beinhalten Angaben zu Art, Menge und Verbleib zurückliegend entsorgter Abfälle. Abfallwirtschaftskonzepte hingegen beinhalten Angaben zu zukünftigen Entsorgungsmengen und -wegen. Der Ruhrverband hat dementsprechend jährlich eine Abfallbilanz sowie alle fünf Jahre ein Abfallwirtschaftskonzept zu erstellen. 

In den Verbandsanlagen fallen folgende vom Ruhrverband zu entsorgende Abfallarten an: Klärschlamm, Rechengut, Sandfanggut, Treibgut, Wasserpflanzen-Mähgut, Flusssedimente, Abfälle aus dem Kanalbetrieb. 

Der Hauptanteil der regelmäßig zu entsorgenden Abfälle fällt bei der Reinigung des Abwassers an, das den Ruhrverbandskläranlagen zugeleitet wird. Dazu zählen insbesondere Klärschlamm sowie mengenmäßig untergeordnet Sandfanggut und Rechengut.

0
0
0

Klärschlamm ist die gezielte Schadstoffsenke bei der Abwasserreinigung. Die Entnahme dient somit dem Schutz der Gewässer. Um die Schadstoffbelastung im Klärschlamm zu reduzieren, unterstützt der Ruhrverband seit vielen Jahren Industrie- und Gewerbebetriebe (Indirekteinleiter), insbesondere der metallverarbeitenden Industrie, durch umfangreiche Betriebsberatungen. 

Eine Mengenreduktion wird über die anaerobe oder aerobe Stabilisierung erreicht. Über 96 Prozent des Rohschlamms wird anaerob stabilisiert. Dabei wird die Feststoffmenge durch die Faulung erheblich reduziert. Gleichzeitig wird das Faulgas verwertet und damit die Energieeffizienz der Kläranlage und die Entwässerbarkeit des Schlamms verbessert sowie dessen Geruchspotenzial reduziert. Vor der Entsorgung wird dieser zu Klärschlamm entwässert. Dadurch werden Transporte reduziert und günstigere Bedingungen – insbesondere für die thermische Entsorgung – geschaffen. Der beim Ruhrverband in der Größenordnung von rund 135.000 bis 140.000 Tonnen pro Jahr anfallende Klärschlamm wird ausschließlich thermisch entsorgt. 

Sandfanggut stellt sich als eine heterogene Mischung aus organischen und mineralischen Feststoffen unterschiedlicher Kornzusammensetzungen dar. Sandfanggut kann grundsätzlich nicht vermieden werden. Allenfalls kann der organische Anteil und somit auch die Gesamtmasse mittels Sandwaschanlagen gezielt verringert werden. Nach der Vorbehandlung in Sandwäschern stellt der gewaschene Sand ein organikarmes Material dar. Das beim Ruhrverband in der Größenordnung von rund 3.500 Tonnen pro Jahr anfallende Sandfanggut wird ausschließlich stofflich in Bodenaufbereitungsanlagen verwertet. 

Rechengut besteht im Wesentlichen aus Fäkalien, Hygieneartikeln, Kunststoffen, Haushalts- und Küchenabfällen sowie Straßenabfällen. Die Zusammensetzung ist jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen. Rechengut kann ebenfalls nicht vermieden werden. Auf der überwiegenden Zahl der Kläranlagen des Ruhrverbands werden Rechengutpressen oder Rechengutwaschpressen eingesetzt, die zu einer Wasser- und Organikreduktion führen und dadurch zu einer erheblichen Massenreduzierung des Rechengutes beitragen. Das beim Ruhrverband in der Größenordnung von rund 4.500 Tonnen pro Jahr anfallende Rechengut wird ausschließlich thermisch entsorgt. 

Treibgut setzt sich aus groben Holz-, Kunststoff- und Glasteilen sowie Grünabfällen zusammen. Es fällt an den Wehranlagen der Ruhrstauseen und Talsperren in Abhängigkeit von der Wasserführung an. Mähgut entsteht bei der Uferpflege sowie bei Mähmaßnahmen im Gewässer. Der Anfall von Mäh- und Treibgut lässt sich nicht vermeiden. 

Mit der Übernahme von Kanalnetzen ist der Ruhrverband auch für die Entsorgung und Bilanzierung der beim Betrieb unvermeidbar anfallenden Abfälle zuständig. Diese bewegen sich in einer Menge von insgesamt jährlich rund 500 bis 900 Tonnen.

Wie wird richtig entsorgt?

Wasser ist kostbar und muss vor Verschmutzung geschützt werden. Illegale Entsorgung von Abfällen wie Medikamenten, Plastikfasern, Kosmetikzusätzen oder Lösungsmitteln belastet Gewässer, da Kläranlagen viele dieser Stoffe nicht abbauen können.

Mehr erfahren

Abfallwirtschaftskonzept 2020

Download 2 MB

Abfallbilanz 2023

Download 3 MB