Invasive Arten und Schädlinge im Ruhreinzugsgebiet

Invasive Arten bedrohen unsere Gewässer auf vielfältige Weise: Sie verändern Ökosysteme, beeinträchtigen die Wasserqualität, behindern technische Anlagen und erschweren das Management von Wasserressourcen. Gerade in Zeiten zunehmender klimatischer Veränderungen und wachsender Ansprüche an die Wasserversorgung sind sie eine ernstzunehmende Herausforderung.

Unter invasiven Arten versteht man Arten, die absichtlich oder unabsichtlich außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes eingeführt werden und sich dort etablieren, ausbreiten und negative Effekte auf Umwelt, Wirtschaft oder Gesundheit haben.

In der Ruhr sowie in den Talsperren und Stauseen wird der Ruhrverband mit verschiedenen invasiven Arten konfrontiert, etwa der Elodea und der Quaggamuschel. Ebenfalls ein großes Problem stellen nicht-heimische Flusskrebsarten dar, denn sie übertragen Krankheiten, gegen die sie selbst immun sind. Keine invasive Art, aber ein Schädling mit großem Zerstörungspotenzial ist der Borkenkäfer.

Auswirkungen von invasiven Arten

  • Konkurrenzdruck für heimische Arten (Lebensraum, Nahrung)
  • Veränderung von Nährstoffkreisläufen, Sauerstoffhaushalt, Lichtverhältnissen
  • Verstopfen von Wasserleitungen, Pumpen, Kraftwerksanlagen
  • Beeinträchtigung der Wasserqualität, z. B. bei Bakterienwachstum oder durch Toxine
  • Erhöhung des Aufwands für Wartung, Monitoring und Bekämpfungsmaßnahmen

     

Monitoring und Steuerung

Auch im Ruhreinzugsgebiet stellt das Vorkommen invasiver Arten eine zunehmende Herausforderung dar. Um deren Auswirkungen auf Wasserqualität, Ökosysteme und wasserwirtschaftliche Anlagen so gering wie möglich zu halten, setzt der Ruhrverband auf ein systematisches Monitoring. An zahlreichen Mess- und Beobachtungsstellen in Flüssen, Talsperren und Speicherbecken werden regelmäßig biologische und chemische Daten erhoben.

Die Steuerung erfolgt durch eine enge Verzahnung von ökologischen und technischen Maßnahmen. So werden beispielsweise Talsperrenbetriebe darauf abgestimmt, die Verdriftung von invasiven Arten zu reduzieren. In besonders betroffenen Gewässern kommen mechanische Verfahren zur Eindämmung zum Einsatz, etwa das Entfernen von Pflanzenbeständen oder die Reinigung technischer Anlagen, die durch Muschelarten oder Algen beeinträchtigt werden können.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Prävention: Durch Informationskampagnen für AnglerInnen, WassersportlerInnen und andere Nutzergruppen wird auf einfache Verhaltensregeln hingewiesen, die eine ungewollte Verbreitung verhindern sollen. Gleichzeitig arbeitet der Ruhrverband eng mit Behörden, Forschungseinrichtungen und Partnerverbänden zusammen, um frühzeitig auf neue Entwicklungen reagieren zu können und Erfahrungen aus anderen Regionen in das eigene Management zu integrieren.

Invasive Arten

Hengsteysee, der mit Elodea verkrautet ist.

Elodea

Wasserpflanze mit Folgen für Freizeitnutzung und Gewässerunterhaltung

Auf dem Bild ist eine Hand zu sehen, in der zwei Flusskrebse gehalten werden. Der Krebs auf der linken Seite ist grünlich-braun gefärbt, während der rechte eine dunkle, fast schwarze Färbung aufweist.

Flusskrebse

Bedroht durch invasive Arten: Der Edelkrebs im Ruhreinzugsgebiet

Das Bild zeigt eine Unterwasseraufnahme des Gewässerbodens. Der sandige oder schlammige Grund ist dicht bedeckt mit der Quaggemuschel, die sich in kleinen Gruppen oder Haufen anordnen.

Quaggamuschel

Eine ernste Bedrohung für unsere Talsperren

Schädlinge

Das Bild zeigt die Nahaufnahme eines stark beschädigten Holzstücks, das von zahlreichen Borkenkäfern befallen ist. Die Holzoberfläche ist stark zerfressen und von einem komplexen Muster aus Gängen durchzogen, das durch die Fraßaktivität der Käfer entstanden ist.

Borkenkäfer

Wälder im Wandel: Der Borkenkäfer als Herausforderung