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Die Waldflächen des Ruhrverbands mit einer Gesamtfläche von rund 3.100 Hektar umgeben im Wesentlichen die acht Talsperren. Die Bewirtschaftung der Wälder erfolgt nach neuesten forstwirtschaftlichen Erkenntnissen über das Ökosystem Wald.
Die Forstwirtschaft beim Ruhrverband hat den Wasserschutz, die Verbesserung der Biotop- und Artenvielfalt und die landschaftliche Attraktivität der Talsperren zum Ziel. Das produzierte Holz wird größtenteils an die heimische Sägeindustrie vermarktet. Der Ruhrverband überprüft regelmäßig die Verkehrssicherheit der Bäume auf seinen Grundstücken.
Das 4.488 Quadratkilometer große Einzugsgebiet der Ruhr verfügt im Sauerland über keine bedeutenden Grundwasservorkommen, sodass die Wasserführung der Ruhr von den räumlich sehr unterschiedlichen Niederschlagsmengen und dem Zuschusswasser aus den Talsperren abhängt. Im regenreichen Sauerland ist es wasserwirtschaftlich von großer Bedeutung, dass der Wald viel des unregelmäßig anfallenden Niederschlagswassers vorübergehend speichern kann. Von allen Vegetationsformen leistet er damit den wertvollsten Beitrag zur Abflussregulierung und zum Hochwasserschutz. Gleichzeitig liefert er durch seine Filterwirkung Wasser guter Qualität und schützt die Talsperren durch Verhinderung von verstärktem Bodenabtrag vor Verlandung und damit Stauraumverlust.
Heute ist der Wasserbedarf des Ruhrgebiets durch die Talsperren grundsätzlich gesichert, wobei der Wald die Wasserwirtschaft in erheblichem Maße unterstützt.
Die Ruhrverbandswälder werden zur Wahrung von Wassergütebelangen naturnah, mit einer möglichst hohen Arten- und Strukturvielfalt, bewirtschaftet. Das beinhaltet:
Talsperren und die sie umfassenden Wälder prägen im besonderen Maße das Landschaftsbild. Die vielfältige Baumartenzusammensetzung und ihre Altersgliederung unterstützen diese Funktion und gewährleisten gleichzeitig ökologisch stabile Lebensräume (Biotope). Auch der Erhalt von alten und abgestorbenen Bäumen (Totholz) sowie die Pflege von „Sonderbiotopen“ wie Felsen, Schuttkegeln und Feuchtbereichen trägt zum Schutz und zur Förderung dieser Lebensräume und der daran gebundenen Lebensgemeinschaften sowie seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten bei.
Weitere detaillierte Informationen zu unseren Talsperren
Für die Sicherung der Talsperrenufer werden bereichsweise spezielle Weiden- und Grasarten eingesetzt. Neben der Ufersicherung gestalten diese Anpflanzungen den naturnahen Übergang vom Wasser zum Wald unter Förderung der ökologischen Vielfalt.
Dank der beschriebenen Waldbewirtschaftungsgrundsätze gibt es in den Ruhrverbandswäldern eine hohe Anzahl schutzwürdiger Biotope. Dies und die Bedeutung der Talsperren als Rast- und Nahrungsbiotop für Wasservogelarten haben zur Ausweisung von mehreren Naturschutzgebieten geführt. Besonders hervorzuheben ist die Möhnetalsperre als Vogelschutzgebiet von internationalem Rang, die in Teilbereichen als FFH-Gebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU ausgewiesen ist.
Wir geben unser Wissen über den Wald, das Wasser und die ökologischen Zusammenhänge gerne an Sie weiter. Wir bieten unter anderem Motorsägenlehrgänge für Erwachsene sowie Führungen für Schulklassen, Kindergärten und andere interessierte Personengruppen an. Darüber hinaus informieren wir bei Tagen der offenen Tür und auf Messen über unsere forstwirtschaftliche Arbeit und setzen uns in Gremien, Verbänden und Vereinen für eine naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung ein.
Forstbetriebsbezirk Nord
Forstreviere Möhne- und Ennepetalsperre, Neger- und
Bremecketal und Ruhrstauseen
Eckeystr. 4
59519 Möhnesee
Forstbetriebsbezirk Süd
Forstreviere Bigge-, Sorpe-,
Verse- und Hennetalsperre
Birkenfeld 8
57439 Attendorn
Der Ruhrverband hat im Jahr 2013 mit der Gemeinde Möhnesee und der FriedWald GmbH einen Kooperationsvertrag zum Betrieb eines FriedWaldes an der Möhnetalsperre geschlossen. Der FriedWald ist eine naturnahe Form der Bestattung außerhalb herkömmlicher Friedhöfe. Die Asche Verstorbener wird in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Ein FriedWald ist Teil eines großen Waldgebietes, das speziell als Friedhofsfläche gewidmet ist. Zu diesem Zweck wurden auf der Delecker Halbinsel zunächst fünf Hektar Wald von der Forstabteilung des Ruhrverbands durchforstet und vorbereitet. Weitere Flächen werden nach Bedarf folgen.
Ende 2012 begann der Ruhrverband, der auch weiterhin für die forstliche Bewirtschaftung des FriedWalds verantwortlich ist, mit der Durchforstung der Waldfläche. Insgesamt wurden rund 105 Kubikmeter Stammholz, 160 Kubikmeter Industrieholz und 200 Kubikmeter Hackschnitzel aus dem Wald geholt und je nach Verwendbarkeit als Möbelholz, als Spanplattenholz oder zur thermischen Verwertung vermarktet. Um Kahlschläge zu vermeiden, wurde nahezu jeder Baum von ausgebildeten Baumkletterern beklettert und auf seine Verkehrssicherheit überprüft. Nach dem Beklettern wurden die abgesägten Äste und das Totholz gehäckselt, um mögliche Stolperfallen zu beseitigen.
Der FriedWald am Möhnesee ist einer von bundesweit 66 FriedWald-Standorten in Deutschland; zwei weitere existieren in Österreich. Im November 2001 wurde der erste FriedWald in Deutschland eröffnet.
Weitere Informationen zum FriedWald Möhnesee finden Sie unter Onlineshop FriedWald Möhnesee.
Im Frühjahr erwacht der Wald mit grünen Knospen und Vogelgezwitscher aus dem Winterschlaf. FriedWald lädt ein, die ersten schönen Tage des Jahres bei einer kostenlosen Waldführung im FriedWald Möhnesee zu genießen und dabei das Konzept der Bestattung in der Natur kennenzulernen.
In regelmäßigen Abständen führen FriedWald-FörsterInnen durch den FriedWald Möhnesee und informieren Interessierte über Vorsorge- und Beisetzungsmöglichkeiten. Treffpunkt ist die Schranke am Eingang zum FriedWald.
Weitere Informationen hierzu erhalten Sie auf der Internetseite der FriedWald GmbH. Um Anmeldung unter 06155 848-200 oder www.friedwald.de wird gebeten.
FriedWald ist eine alternative Bestattungsform. Die Asche Verstorbener ruht an den Wurzeln eines Baumes, der in einem als FriedWald ausgewiesenen Wald steht. Das Konzept gibt es seit Mitte 2000 in Deutschland. Mit dem FriedWald Reinhardswald bei Kassel wurde im Jahr 2001 der erste Bestattungswald in der Bundesrepublik eröffnet. Mittlerweile gibt es 66 Standorte in Deutschland, die sich von Rügen im Norden bis nach Heiligenberg am Bodensee über die ganze Bundesrepublik verteilen. Die FriedWald GmbH unter der Leitung von Petra Bach sitzt in Griesheim bei Darmstadt.
Kontakt
FriedWald GmbH
Im Leuschnerpark 3
64347 Griesheim
Seit 2002 ist der Ruhrverband als Waldbesitzer durch den PEFC zertifiziert. PEFC steht für "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes" (deutsch: „Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen"). Es ist ein transparentes und unabhängiges Kontrollsystem zur Überprüfung der nachhaltigen Waldwirtschaft auf der Basis nationaler Standards, also gewissermaßen ein weltweiter „Wald-TÜV".
Waldzertifizierung nach den Standards von PEFC basiert auf sehr strengen Richtlinien für die Bewirtschaftung, die durch kompetente und unabhängige Organisationen kontrolliert werden. Sie ist ein Beweis dafür, dass Holz aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.
Das Engagement und die Bereitschaft, sich für das Ökosystem Wald einzusetzen, wird durch das PEFC-Logo dokumentiert. Als Alleinstellungsmerkmal bezeugt das Zertifikat die gute forstliche Arbeit, die der Ruhrverband leistet. Trägt ein Produkt aus Holz das PEFC-Siegel, dann heißt das: Die gesamte Produktherstellung – vom Rohstoff bis zum gebrauchsfertigen Endprodukt – ist zertifiziert und wird durch unabhängige Gutachter kontrolliert.
Weiterführende Informationen zur PEFC-Zertifizierung finden Sie unter pefc.de.