Stadt Balve und Ruhrverband ziehen positive 100-Tage-Bilanz der Kanalnetzübertragung

Bürgermeister Hubertus Mühling: „Hier ist zusammengewachsen, was zusammengehört“

Die witterungsbedingt verschobene Verlegung des „goldenen“ Kanaldeckels vor dem Balver Rathaus besiegelt nun auch symbolisch die Kanalnetzübertragung von der Stadt Balve auf den Ruhrverband. Vordere Reihe kniend von links: Birgit Morgenroth (zentrale Ansprechpartnerin für das Balver Kanalnetz), Dr. Antje Mohr (Ruhrverband, Finanzvorstand), Prof. Norbert Jardin (Ruhrverband, Vorstandsvorsitzender), Hubertus Mühling (Bürgermeister von Balve). Hintere Reihe von links: Anja Schmidt, Michael Menke (beide RWG Ruhr-Wasserwirtschafts-Gesellschaft mbH), Harald Ließem, Timo Kölling, Ilka Strube (alle Ruhrverband), Hans-Jürgen Karthaus (Stadt Balve), Alexander Schulte (CDU, Balve), Lorenz Schnadt (UWG, Balve), Cay Schmidt (SPD, Balve). (Abdruck honorarfrei im Rahmen redaktioneller Berichterstattung, Quelle „Ruhrverband“)

Vor drei Monaten, zum 1. Januar 2023, hat die Stadt Balve ihre Abwasserbeseitigungspflicht gemäß Landeswassergesetz Nordrhein-Westfalen auf den Ruhrverband übertragen. Der sondergesetzliche Wasserwirtschaftsverband mit Sitz in Essen ist damit zusätzlich zur Abwasserreinigung auch für die ordnungsgemäße Ableitung des Abwassers innerhalb des Balver Stadtgebietes zuständig.

In einem Pressegespräch am Montag, dem 3. April, zogen die Spitzen von Stadtverwaltung und Ruhrverband gemeinsam Bilanz der ersten 100 Tage und besiegelten die neue Zusammenarbeit mit der symbolischen Verlegung eines „goldenen“ Kanaldeckels am Brunnen vor dem Balver Rathaus.

Bürgermeister Hubertus Mühling, als ehemaliger Werkleiter der Balver Stadtwerke selbst Fachmann für Abwasserfragen, sieht die an die Kanalnetzübertragung geknüpften Erwartungen für seine Kommune voll erfüllt: „Eine Zusammenführung von Kanalnetz und Kläranlage ergibt häufig Sinn, weil sie technische, personelle und wirtschaftliche Synergieeffekte mit sich bringt und parallele Strukturen überflüssig macht. Natürlich muss jede Stadt diese Entscheidung für sich unter Berücksichtigung der dortigen Rahmenbedingungen treffen, aber für Balve kann ich mit voller Überzeugung sagen: Hier ist zusammengewachsen, was zusammengehört.“

Auch Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender und Technikvorstand des Ruhrverbands, erkennt große Vorteile für beide Seiten: „Die Übertragung von Kanalnetzen rundet unsere wasserwirtschaftlichen Kernaufgaben sinnvoll ab. Alle Teilaufgaben der Siedlungsentwässerung aus einer Hand zu erledigen, bietet Vorteile sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht. Für die Kommune wiederum kann es eine große Entlastung bedeuten, wenn sich der Ruhrverband mit seinem umfassenden wasserwirtschaftlichen Fachwissen um die Erfüllung der immer strenger werdenden gesetzlichen und behördlichen Anforderungen kümmert.“

Mit der Übertragung der Aufgabe ist auch das wirtschaftliche Eigentum am Kanalnetz der Stadt Balve auf den Ruhrverband übergegangen, der dafür einen Ausgleichsbetrag von 22,8 Millionen Euro an die Stadt gezahlt hat. Für die Bürgerinnen und Bürger in Balve hat sich nicht viel geändert: Da die Gebühren- und Planungshoheit weiterhin bei der Kommune liegt, erhalten sie ihre Gebührenbescheide nach wie vor von dort. Für Fragen und Anliegen rund um das Kanalnetz oder Hausanschlüsse ist Birgit Morgenroth, die zentrale Ansprechpartnerin des Ruhrverbands, einmal pro Woche persönlich im Balver Rathaus vor Ort. Darüber hinaus ist die telefonische Erreichbarkeit in Notfällen auch nach Dienstschluss über die Rufnummer (0171/4717212) sichergestellt. Sämtliche Kontaktdaten sind auf der Internetseite der Stadt Balve zu finden.

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