Ruhrverband zum Welttoilettentag: Das Unsichtbare sichtbar machen!

Unzureichende Sanitäreinrichtungen gefährden Wasserressourcen und Menschenleben

Bis zum Jahr 2030 soll jeder Mensch Zugang zu einer angemessenen Sanitärversorgung haben. Dieses Nachhaltigkeitsziel haben die Vereinten Nationen formuliert. Doch ein Blick auf die aktuellen Zahlen zum Welttoilettentag am morgigen 19. November zeigt, dass dieses Ziel noch in weiter Ferne liegt. Rund 3,6 Milliarden Menschen, also mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung, leben ganz ohne Sanitäreinrichtungen oder müssen Toiletten benutzen, die ihre Gesundheit oder die Umwelt gefährden.

Der Ruhrverband unterstützt das Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen aus gutem Grund, denn auch im Ruhrgebiet kam es noch vor etwas über 100 Jahren durch fehlende Siedlungsentwässerung zu Ausbrüchen von Cholera, Typhus und anderen Krankheiten, die ihre Ursache in mangelnder Städtehygiene haben. Erst die Gründung des Ruhrverbands im Jahr 1913 schuf die Grundlage für eine geordnete wasserwirtschaftliche Infrastruktur, die der Ausbreitung von „wasserbürtigen“ Seuchen ein Ende bereitete. Heute werden nahezu 100 Prozent des im Ruhreinzugsgebiet anfallenden Abwassers in den 65 Kläranlagen des Ruhrverbands gereinigt.

Zum Welttoilettentag will der Ruhrverband das noch heute in vielen Ländern bestehende „unsichtbare“ Problem sichtbar machen – unsichtbar deshalb, weil es in der Regel unterirdisch passiert und die ärmsten Menschen in wenig beachteten Länder betrifft. Überall dort, wo geeignete Sanitär-, Kanalisationssystem und Abwasserreinigungsanlagen fehlen, wird ungereinigtes Abwasser in Flüsse, Bäche und Seen abgeleitet. Es gelangt durch Versickerung in den oberflächennahen Grundwasserleiter, verschmutzt die Wasserressourcen und begünstigt den Ausbruch von
Infektionskrankheiten.

Der Ruhrverband appelliert daher an alle Menschen im Ruhreinzugsgebiet, ihren eigenen selbstverständlichen Zugang zu einer angemessenen Sanitärversorgung auch anderen zugänglich zu machen. Unterstützen Sie Hilfsorganisationen, die sich für eine Verbesserung der hygienischen Verhältnisse in weniger entwickelten Ländern einsetzen! Sie retten damit Menschenleben und schützen damit das Wasser, unser wertvollstes Gut.

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