Ruhrverband optimiert die Kläranlage Menden

Umbauten für rund 1,2 Millionen Euro senken den Stromverbrauch um 15 Prozent

Die neuen energieeffizienten Belüfterplatten im Belebungsbecken verbessern die Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen. 138 Stück wurden insgesamt eingebaut.

Eine neue Trennwand im Belebungsbecken sorgt für einen verbesserten Strömungseffekt. Außerdem können die verschiedenen Zonen des Beckens dadurch gezielter belüftet werden.

Mit umfangreichen Umbauten auf der Kläranlage in Menden will der Ruhrverband den Energieverbrauch senken und gleichzeitig den Nährstoff Stickstoff besser abbauen. Damit setzt das Wasserwirtschaftsunternehmen, das 66 Kläranlagen im Einzugsgebiet der Ruhr betreibt, gleich zwei wichtige Ziele der deutschen Umweltpolitik um: die Verbesserung des Gewässerschutzes und die Minimierung des Energieverbrauchs.

Im ersten Schritt wurden die Vorklärbecken der im Jahr 2006 in Betrieb genommen Kläranlage umgebaut. Die dadurch verringerte Aufenthaltszeit des ungeklärten Abwassers im Vorklärbecken führt zu einer besseren Versorgung der Bakterien in der biologischen Stufe mit organischen Stoffen. Denn: Je mehr organische Kohlenstoffe den Bakterien zugeführt werden, umso besser können sie den Stickstoff im Abwasser abbauen. Zusätzlich wurden einige bauliche Anpassungen im Belebungsbecken vorgenommen, um den Abbauprozess effizienter zu gestalten. Pünktlich zur kalten Jahreszeit wird aktuell eine Dosierstation für externe Kohlenstoffquellen errichtet. Die Zudosierung unterstützt den Abbau des Nitrat-Stickstoffs durch die Bakterien, deren Abbauleistung mit abnehmender Wassertemperatur geringer wird.

138 neue energieeffiziente Belüfterplatten mit jeweils zwei Quadratmetern Oberfläche sorgen im Belebungsbecken für eine gleichmäßige Sauerstoffversorgung der Bakterien und senken in Kombination mit einer optimierten Belüftungssteuerung den Energieverbrauch deutlich. Nach ersten Ergebnissen des Probebetriebs werden durch die Umbaumaßnahmen ca. 75.000 Euro Stromkosten pro Jahr eingespart. Dies entspricht einer Reduzierung des jährlichen Stromverbrauchs um rund 400.000 Kilowattstunden – eine Menge, die ausreichen würde, um etwa 90 Vierpersonenhaushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.

Die Stickstoffkonzentration im Ablauf der Kläranlage konnte um 30 Prozent auf 6 Milligramm pro Liter gesenkt werden. Die Umbaukosten betrugen rund 1,2 Millionen Euro und können weitgehend mit der Abwasserabgabe an das Land NRW verrechnet werden.

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