Eschentriebsterben bereitet Förstern des Ruhrverbands viel Arbeit

Neun von zehn Eschen sind befallen – Fällarbeiten beginnen im Oktober

90 Prozent des gesamten Eschenbestandes weisen Spuren der aggressiven Baumkrankheit auf.

Ebenso wie viele andere Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen ist auch der Ruhrverband von dem in diesem Jahr besonders stark grassierenden Eschentriebsterben betroffen. Die Förster des Wasserwirtschaftsunternehmens, das rund 3.100 Hektar Wald vor allem rund um seine Talsperren im Sauerland bewirtschaftet, haben mittlerweile an rund 90 Prozent des gesamten Eschenbestandes Spuren der aggressiven Baumkrankheit festgestellt.

Ausgelöst wird das Eschentriebsterben durch einen Pilz mit dem Namen „Falsches Weißes Stengelbecherchen“ (Hymenoscypus pseudoalbidus), der ursprünglich aus Ostasien stammt und 2002 erstmals in Deutschland nachgewiesen wurde. Mittlerweile sind alle deutschen Bundesländer betroffen, außerdem viele europäischen Nachbarstaaten. Erkrankte Bäume sind leicht an abgestorbenen oder bräunlich verfärbten Triebspitzen und einer stark ausgelichteten Laubkrone erkennbar.

Ist eine Esche erst einmal befallen, ist es unumgänglich, sie zu fällen. „Es gibt keine baumpflegerische Maßnahme, mit der eine erkrankte Esche erhalten werden könnte“, weiß Johannes Braß, Forstbetriebsleiter des Ruhrverbands. „Da mit dem Fortschreiten der Krankheit immer mehr Äste absterben, die herabfallen und Waldbesucher gefährden könnten, müssen kranke Bäume schon aus Verkehrssicherungsgründen rechtzeitig gefällt werden. Außerdem schützt das frühzeitige Durchforsten die noch nicht betroffenen Bestände.“

Der Ruhrverband wird daher im Oktober 2016 damit beginnen, die vom Eschentriebsterben befallenen Bäume rund um seine Talsperren und Stauseen zu fällen. Da die Ansteckungsgefahr vom Laub und nicht vom Holz ausgeht, können die Stämme problemlos vermarktet werden. Die Gefahr, dass die Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior) aussterben könnte, sehen die Experten derzeit übrigens noch als gering an. Johannes Braß: „Wir beobachten immer wieder Exemplare, die gegen den Pilz offensichtlich resistent sind.“

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