Dienstfahrzeuge des Ruhrverbands tanken am Möhnesee künftig Strom aus Wasserkraft

Neue Betriebsgaragen mit eingebauter „Stromtankstelle“ ersetzen sanierungsbedürftige Parkfläche

Präzisionsarbeit am Möhnekraftwerk: Mit einem 100-Tonnen-Kran wurden die Fertiggarargen an ihren Standort gehoben. Die Außenwand des Trafogebäudes (rechts im Bild) schützt die Trafos vor Schäden durch etwaige Brände.

Vom Hauptkraftwerk an der Möhnetalsperre aus werden nicht nur zusätzlich zwei weitere Wasserkraftanlagen – das Nebenkraftwerk und das Kraftwerk Niederense – technisch betreut, sondern ebenso die Staumauer mit allen dazugehörigen technischen Betriebsanlagen. Für das vierköpfige Team des Ruhrverbands, das am Hauptkraftwerk seinen Dienstort hat, kommen so trotz der kurzen Strecken jedes Jahr reichlich Kilometer zusammen.

Für die drei Dienstfahrzeuge des Teams gab es bisher eine Stellfläche südlich des Trafogebäudes mit einer aus den 1950er Jahren stammenden Pultdachkonstruktion. Dieser Standort war nicht nur feucht, beengt und seit längerer Zeit sanierungsbedürftig, sondern wegen der unmittelbaren Nähe zur Trafostation auch aus Sicherheitsgründen nicht ideal.

Daher wurden als Ersatz für die alte Stellfläche kurz vor Ostern mithilfe eines 100-Tonnen-Krans drei große Betriebsgaragen im unmittelbaren Anschluss an das Trafogebäude des Kraftwerks aufgestellt. Dort stand bisher ein kleiner Lagerschuppen, der nicht mehr benötigt wurde und abgerissen werden konnte. Die Garagen wurden an diesem Standort so angeordnet, dass die Außenwand des Trafogebäudes als faktische Brandwand dienen kann. Dies beugt Schäden an den Trafos und damit einer möglicherweise langwierigen Betriebsunterbrechung vor, falls einmal ein Fahrzeug in Brand geraten sollte.

Die neuen Garagen für die Dienstfahrzeuge sind geräumig, untereinander begehbar und so ausgestattet, dass sie als Stromtankstelle dienen können. Ein E-Auto ist bereits an diesem Standort vorhanden, weitere sollen folgen und können dann künftig auch direkt mit dem im Hauptkraftwerk der Möhnetalsperre umweltfreundlich mit aus Wasserkraft erzeugtem Strom betankt werden.

Die Errichtung der Garagen am neuen Standort war allerdings nicht ganz einfach, weil hierfür ein kleiner, doch sehr stabiler Bergsattel teilweise abgebrochen werden musste und gleichzeitig ein erdgebundenes 30-Kilovolt-Kabel der Westnetz nicht beschädigt werden durfte. Auch diese Hürde wurde jedoch erfolgreich genommen, so dass das neue Zuhause für die Ruhrverbandsautos planmäßig errichtet werden konnte und die eingebauter Stromtankstelle demnächst in Betrieb gehen kann.

PDF-Download